Studiengebühren
Wien (grüne) - Neue Vorschläge für Bundeskanzler Alfred Gusenbauers (S) Nachhilfe-
Ambitionen hat der Wissenschaftssprecher der Grünen, Kurt Grünewald, bei einer Protestveranstaltung am
18.01. in Wien unterbreitet: Der Kanzler sollte statt oder zusätzlich zu Nachhilfe-Stunden auch Studierenden
unter die Arme greifen, indem er sich für sie etwa für Prüfungsanmeldungen oder Laborplätze
anstellt. Die Grünen sammeln nach eigenen Angaben auch noch weitere Vorschläge aus der Bevölkerung,
die originellsten sollen demnächst veröffentlicht werden.
Unter dem Titel "Anmeldung für Gusi-Dienst" haben die Grünen am Donnerstag schlammfarbene T-Shirts
für sechs Euro angeboten, alternativ dazu könne man auch eine Nachhilfestunde des Bundeskanzlers buchen.
Die militärische Optik der Leiberl soll laut Grünewald darauf hinweisen, dass die nicht abgeschafften
Studiengebühren quasi in die Eurofighter gesteckt werden.
Der Grüne Wissenschaftssprecher ermunterte die Studierenden zu weiteren Protesten: "Es ist gut, dass
es noch Gruppen gibt, die aufzeigen, wenn es schräge Argumente und gebrochene Wahlversprechen gibt."
Dass Studieren ohne Studiengebühren gratis sei, bezeichnete Grünewald als Lüge. Tatsächlich
sei ein Studium in der Regelzeit ein 40-Stunden-Job und mehr, die Studierenden würden dafür einige Jahre
auf ein Einkommen verzichten.
Für gute AbsolventInnen müsste man daher dankbar sein, zumal Österreich im internationalen Vergleich
durchaus rund 100.000 Studierende mehr haben könnte, so Grünewald. Der Mediziner wies den Vorschlag,
sich die Studiengebühren mittels gemeinnütziger Arbeit zurückholen zu können, einmal mehr zurück.
"Sozialarbeit muss freiwillig sein", so Grünewald. Zwang sei dabei weder den AkteurInnen noch etwa
PatientInnen in einem Altersheim oder Hospiz zuzumuten. (apa) |