Österreich baut erneut Realeinkommensvorsprung aus  

erstellt am
18. 01. 07

Industrie bleibt sehr optimistisch – Ausland und Konsum mit guter, wenn auch etwas gesunkener Stimmung – Risiken für 2007 sind zurückgegangen
Wien (ba-ca) - Der Konjunkturindikator der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) fiel im Dezember leicht von 4,2 auf 4,1, blieb damit aber zum vierten Mal hintereinander über 4. „Auch zu Jahresende 2006 zeigt unser Konjunkturindikator ein sehr robustes Wachstum für Österreich an“, so Marianne Kager, Chefvolkswirtin der BA-CA.

Dabei zeigte sich das Industrievertrauen in Österreich zu Jahresende nochmals sehr robust. Das Vertrauen der Industrie in unserem wichtigsten Exportmarkt, dem Euroraum, fiel gegenüber dem Wert vom November leicht, erreichte aber trotzdem den zweihöchsten Wert seit mehr als fünfzehn Jahren. Das Vertrauen der Verbraucher in Österreich, das seit dem Sommer deutlich gestiegen ist, musste im Dezember einen leichten Rückgang hinnehmen, blieb jedoch ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau. „Das Wachstum der österreichischen Wirtschaft wird auch im vierten Quartal im Jahresvergleich über 3 Prozent liegen, die Dynamik gegenüber dem Vorquartal erwarten wir nur leicht abgeschwächt“, fasst Stefan Bruckbauer von der BA-CA die Erwartungen für das Wachstum im vierten Quartal zusammen.

Damit bestätigt sich die Erwartung für ein Wirtschaftswachstum von über 3 Prozent für vergangenes Jahr. Im internationalen Vergleich liegt Österreich damit erneut sehr gut, im Euroraum dürften nur Irland, Finnland, Griechenland und Spanien stärker gewachsen sein, der Durchschnitt des Euroraums lag mit rund 2,7 Prozent erneut, so wie 2005, ein halbes Prozent unter dem Wachstum Österreichs. Österreich konnte damit auch 2006 sein Wohlstandsniveau im Euroraumvergleich durch ein höheres Wachstum und niedrigerer Inflation als im Durchschnitt des Euroraumes erneut verbessern. „Somit hat Österreich seine Position als Land mit dem viert höchsten Realeinkommensniveau im Euroraum 2006 weiter gefestigt, lediglich Luxemburg, Irland und die Niederlande liegen vor Österreich“, sagt Marianne Kager.

Risiken für 2007 etwas zurückgegangen
„Der weiterhin sehr hohe Wert des BA-CA Konjunkturindikators ist auch eine sehr gute Ausgangslage für die wirtschaftliche Entwicklung im ersten Quartal 2007“, betont Stefan Bruckbauer. Trotzdem geht er davon aus, dass die Exportnachfrage etwas von ihrer hohen Dynamik verlieren wird, nicht zuletzt auch aufgrund der MwSt-Erhöhung in Deutschland. Damit dürfte das Wachstum im ersten Quartal, trotz relativ robuster Inlandsnachfrage, etwas an Schwung verlieren, bleibt aber über 2 Prozent im Vorquartalsvergleich (auf Jahresbasis) bzw. über 3 Prozent im Jahresvergleich.

„Für das gesamte Jahr 2007 gehen wir von einem Wachstum von 2,4 Prozent aus, wobei sich die Weltwirtschaft derzeit etwas besser präsentiert als noch vor einigen Wochen“, so Marianne Kager. Die BA-CA sieht daher derzeit die Risiken für ihre Prognose eher nach oben als nach unten. Trotzdem bleiben die Ökonomen der BA-CA bei ihrer vorsichtigen Prognose. „Die derzeit noch vorherrschende Hochstimmung wird nicht das gesamte Jahr 2007 anhalten“, meint Bruckbauer abschließend.
 
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