Bozen (lpa) - „Intelligente“ Kameras sollen künftig für mehr Sicherheit im Tunnel Sigmundskron
auf der Schnellstraße Meran-Bozen (MeBo) in Bozen sorgen. Bei gefährlichen Zwischenfällen lösen
die Kameras automatisch Alarm aus und die Fahrzeuglenker werden über Hinweise auf den Anzeigetafeln bereits
außerhalb des Tunnels gewarnt. Das gesamte Sicherheitspaket für den 943 Meter langen MeBo-Tunnel Sigmundskron
hat das Bautenressort am 18.01. in Bozen im Detail vorgestellt.
Über die Kameras im MeBo-Tunnel kann der Verkehr ständig beobachtet werden
21.000 Fahrzeuge rollen täglich durch jede der beiden Röhren des MeBo-Tunnels in Bozen. Der
MeBo-Tunnel ist somit der am meisten befahrene ältere Tunnel im Land. „Gerade deshalb will das Bautenressort
Sicherheit im Tunnel potenzieren“, unterstrich Ressortdirektor Josef March bei der Vorstellung des Sicherheitskonzepts
für den Tunnel. Die Fahrzeuglenker sollten rechtzeitig informiert werden, wenn eine Krisensituation im Tunnel
auftritt, am besten noch vor sie in den Tunnel einfahren, sagte Paolo Montagner, der Direktor der Landesabteilung
Straßendienst. Das Bautenressort hat sich den MeBo-Tunnel bei Sigmundskron für ein Pilotprojekt zur
Tunnelsicherheit ausgesucht. Im Tunnel gibt es seit Kurzem so genannte „intelligente“ Kameras, die sich selbst
aktivieren, wenn es zu Zwischenfällen im Tunnel kommt, wenn Autos stehen bleiben beispielsweise, oder ein
Fahrzeuge in die verkehrte Richtung fährt, oder wenn Rauch entsteht. Sofort nach der Registrierung des Zwischenfalls
werden die Fahrer auf der MeBo in zwei und sieben Kilometern Entfernung durch Hinweise auf den Anzeigetafeln gewarnt
und auch die zuständigen Einsatzkräfte verständigt. Über die Kameras kann der Straßendienst
des Landes zudem Daten zum Verkehr erheben. Neu sind außerdem die Anzeigetafeln mit variabler Schrift und
mit Zeichen zur besseren Information der Verkehrsteilnehmer. Gekostet haben diese Neuerungen rund 350.000 Euro.
Im MeBo-Tunnel gibt es neben diesen Sicherheitseinrichtungen noch zusätzliche Vorrichtungen wie eine eigene
Tunnelauskleidung für bessere Sicht mit eigener Lackierung auf Keramikbasis, die feuerfest, frostfest und
antistatisch ist. Zudem ist eine Meldeanlage für Polizei, Feuerwehr, Zivilschutz und Straßendienst vorhanden.
Außerdem können die Verkehrsteilnehmer im Tunnel auch über das Radio erreicht werden. Neben den
vier öffentlich-rechtlichen Programmen können auch acht Privatradiosender empfangen werden. „So können
die Autofahrer schnell und unkompliziert informiert werden“, sagte Heiner Feuer, der Präsident des Verbandes
der Südtiroler Radio- und TV-Sender.
Das Land ist derzeit für 168 Straßentunnels in Südtirol zuständig. 21 davon sind mehr als
500 Meter lang. 68 der Tunnel sind länger als 125 Meter und müssen zumindest beleuchtet werden. "Grundsätzlich
sind alle Tunnel heute schon sicher und entsprechen einem sehr hohen Sicherheitsnieau", betonte Ressortdirektor
March. |