Grundlagenstudie zur interkulturellen Jugendarbeit  

erstellt am
17. 01. 07

Bozen (lpa) - Für eine offensive Jugendarbeit über die Kulturen hinaus sprach sich Landesrätin Sabina Kasslatter Mur am 16.01. bei der Vorstellung einer Grundlagenstudie zur interkulturellen Jugendarbeit in Südtirol aus. "Neben der Weitergabe und Pflege der eigenen Kultur und der Traditionen muss die Jugendarbeit Raum schaffen, für die Begegnung unterschiedlicher Kulturen", so die Landesrätin. Die im Palais Widmann in Bozen vorgestellte Untersuchung wurde vom Bozner Jugendzentrum "papperlapapp" in Zusammenarbeit mit dem Amt für Jugendarbeit der deutschen Landeskulturabteilung und unter der wissenschaftlichen Begleitung des Wiener Instituts für Jugendkulturforschung "jugendkultur.at" erarbeitet.

Die Studie zur interkulturellen Jugendarbeit in Südtirol "InterCult" liefert einerseits wissenschaftliche Grundlagen, gibt Einblick in praktische Erfahrungen, umfasst Ergebnisse einer in Bozen durchgeführten qualitativen Untersuchung und versteht sich somit als Hilfestellung für die Jugendarbeit.

Über die qualitative Untersuchung im Rahmen des Projekts berichtete der österreichische Jugendkultur-Experte Manfred Zentner. Die in Bozen durchgeführte Untersuchung zu Inter- und Multikulturalität - so Zentner - habe kaum Unterschiede zwischen deutschen, italienischen und Jugendlichen mit Migrationshintergrund an den Tag gebracht. Unter den deutschsprachigen Jugendlichen gebe es etwas mehr Skepsis als unter den italienischsprachigen. Zentner betonte, dass ein Abbau von Vorurteilen nur durch ein Miteinander möglich sei: "Aufgabe der Jugendarbeit ist es, Kontakte zu ermöglichen, nicht zu erzwingen."

Projektleiter Gerald Koller wies darauf hin, dass die heute vorgestellte Studie das Ergebnis der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis, des Sozialhistorikers Achim Willfahrt, des Jugendkulturfachmanns Zentner, der Jugendarbeiter und der Jugendlichen selbst sei. Nach Abschluss der Arbeit, gehe es nun an die Umsetzung.

Landesrätin Kasslatter Mur sieht in der Stärkung interkultureller Kompetenzen und damit in der Förderung der Lebenskompetenzen von Kindern und Jugendlichen insgesamt ein wichtiges Ziel.

An der heutigen Vorstellung der Grundlagenstudie "InterCult - Ein- und Ausblicke für die interkulturelle Jugendarbeit in Südtirol" nahmen auch der Leiter des Jugendzentrums "papperlapapp", Wolfram Nothdurfter, und der Direktor des Amtes für Jugendarbeit, Klaus Nothdurfter, teil.
 
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