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Natalie Djurberg |
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Denn es ist schön zu leben – 31. Jänner bis 13. März 2007 Wien (kunsthalle) - Nathalie Djurberg erzählt in ihren Animationsfilmen Geschichten, die die Dialektik von Schönheit und Grauen vor allem in dunklen Fantasien, unzüchtigen Darstellungen und im Bruch von gesellschaftlichen Tabus suchen und finden. Im project space der Kunsthalle Wien wird auf insgesamt 15 Monitoren und einer Projektion Einblick in das Trickfilm-Oeuvre der jungen schwedischen und in Berlin lebenden Künstlerin gewährt. Von der Regie über die technische Realisierung bis zu den grotesken Plastilinfiguren, deren Kostümen und den Schauplätzen, die von Schloßinterieurs bis zu nächtlichen Waldlandschaften reichen, macht Nathalie Djurberg alles selbst. Die melodischen Synthesizerklänge, die die Filme rhythmisieren und akustisch möblieren, kreiert Djurbergs Lebensgefährte Hans Berg. So entstehen vielschichtige Narrative, die auf den ersten Blick an die harmlose Ästhetik des Kinderfernsehens anschließen, und dadurch den Schock blutiger Slasher-Szenen, bizarrer Zombie-Aufmärsche und hemmungsloser Orgien umso nachhaltiger wirken lassen. In Just because you're suffering doesn't make you Jesus knechtet eine dicke reiche Frau wie eine Domina ihren Angestellten mit einer Peitsche in Dumstrut quält ein Junge seine Katze. Andere Filme zeigen eine Königin, die ihre sexuellen Abenteuer im Wald mit einem Elch auslebt und eine Novizin, die von einem Bären gekidnappt wird. Nathalie Djurberg inszeniert das alte Spiel um Macht und Lust als Marionettentheater und bricht eingeschliffene Sehkonventionen, die sich mit dem Puppenspiel verknüpfen, durch ihre sadomasochistischen visuellen Exerzitien auf. Die Künstlerin verhandelt Themen wie Gewalt, Grausamkeit, Missbrauch und Perversion und erzeugt durch die Kontrastierung von politisch unkorrekten, gewaltgeladenen Inhalten und kindlich anmutender Formensprache beim Betrachter produktive Konfusion zwischen Erschrecken und Katharsis. Nathalie Djurberg ist 1978 in Lysekil, Schweden, geboren, sie studierte u.a. an der Malmö Art Academy und hatte u.a. Einzelausstellungen im Moderna Museet, Stockholm, in der Zach Feuer Gallery, New York, ein Screening im MAXXI Museum in Rom, und nahm u.a. an Gruppenausstellungen in der Foundation Beyeler, Basel, den KW Institute for Contemporary Art, Berlin, der Tate Modern, London, dem Malmö Art Museum, dem UCLA Hammer Museum, Los Angeles, dem P.S.1 Contemporary Art Center/MoMA, New York und der Berlin Biennale (2006) teil. Glücklicher Weise lernte ich bei Zeiten das theologische Vorurtheil von dem moralischen abscheiden und suchte nicht mehr den Ursprung des Bösen hinter der Welt. (Friedrich Nietzsche, in: Zur Genealogie der Moral) Kuratorin: Angela Stief Katalog: Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog, deutsch/englisch, mit einem Interview von Gerald Matt mit Natalie Djurberg sowie einem Text von Angela Stief. KUNSTHALLE wien project space karlsplatz Treitlstraße 2/Karlsplatz, 1040 Wien, Infoline +43-1-521 89-33, www.kunsthallewien.at Täglich von 16 bis 24 Uhr, So/Mo 13 bis 19 Uhr / Eintritt frei! Eröffnung: Dienstag, 30. September 2006, 19 Uhr Informationen: http://www.kunsthallewien.at |
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