Bollmann: Vorsprung der Schiene als umweltfreundlicher
Verkehrsträger - Expertenworkshop "ISB - Innovatives System Bahn"
Wien (pwk) - „Frische Ideen und Innovationen erhöhen die Attraktivität des Schienenbereiches“,
so Harald Bollmann, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der WKÖ, am 15.01. anlässlich der
Eröffnung des zweitägigen Expertenworkshops „ISB - Innovatives System Bahn“ in der WKÖ, bei dem
sich Teilnehmer aus Wissenschaft und Praxis über jüngste Forschungsergebnisse in der Branche informieren.
„Zu wenig bekannt ist sicherlich, dass die heimischen bahntechnologischen System- und Zulieferfirmen zu den bedeutendsten
und innovativsten Wirtschaftsbereichen Österreichs zählen (F&E Quote von über 8,5 Prozent).
Die enorme Exportleistung trägt zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich bei. Bedenkt man,
dass gegenwärtig der Anteil der erweiterten österreichischen Bahntechnikindustrie an der europäischen
Produktionsleistung dieses Sektors etwa 7 Prozent erreicht (während Österreich allgemein bei etwa 2 Prozent
an der gesamteuropäischen Industrieproduktion liegt,) so wird die wirtschaftliche Bedeutung verständlich,
hob Bollmann hervor.
Die heimische Bahnindustrie beschäftigt mehr als 10.000 Mitarbeiter in technologisch anspruchsvollen exportorientierten
Unternehmen. Zumeist werden Kompetenzzentren in Österreich betrieben und weiter ausgebaut (auch innerhalb
internationaler Konzerne). „Die Branche ist im internationalen Vergleich überdurchschnittlich gut unterwegs.
Jede auf die Branchenbedürfnisse zugeschnittene F&E-Förderung ist damit eine gute Investition in
die Zukunft“, so Bollmann.
Wesentlich im Bereich der Bahntechnologien sei jedenfalls stets das Vorhandensein innovativer Partner aus dem Bereich
der Eisenbahnverkehrsunternehmen, da innovative Systemlösungen am internationalen Markt nur unter Vorweis
funktionierender Referenzsysteme platziert werden können.
In den zwei Ausschreibungen (2002 und 2004) in dem vom Verkehrsministerium initiierten Impulsprogramm ISB wurden
insgesamt 40 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von 8,2 Millionen Euro unterstützt. Durch die Förderung
von 131 Projektpartnern konnten zusätzliche direkte F&E-Ausgaben von knapp 10 Millionen Euro induziert
werden.
Nach diesen zwei Ausschreibungen wurde die Forschungsförderung für ISB in eine antragsorientierte Förderung
umgewandelt und in die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) übergeführt.
Für die Jahre 2005 und 2006 wurden Sondermittel in der Höhe von 1,5 Millionen Euro für ISB-Begleitmaßnahmen
empfohlen. Diese Mittel sollen zusätzlich für Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden, um
Aktivitäten im „System Bahn“ zu unterstützen, die durch eine „bottom-up“-Projektförderung nicht
berücksichtigt werden.
In den ISB-Begleitmaßnahmen wurden in den zwei Jahren insgesamt 31 Projekte eingereicht. Darüber hinaus
wurden acht Studien mit bahnrelevanten Themen beauftragt.
Mit dem Programm ISB konnte neben der Förderung von Projekten auch ein wesentlicher Beitrag zur Vernetzung
der Forschung zwischen Industrie und Bahnbetreibern geleistet werden und damit der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort
Österreich weiter gestärkt werden, zog Frank Michelberger vom BMVIT Bilanz.
Martin Russ von der FFG sieht die künftigen Herausforderungen für die Bahn in der Systemintegration von
Zugsteuerungs- und -Überwachungssystemen, im Bereich der Interoperabilität von Systemen und in der optimalen
Gestaltung von Schnittstellen zu anderen Verkehrsträgern. |