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Quotenregelung |
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erstellt am
26. 01. 07
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Scheele:
EU wird Argumente der Österreicher verstehen müssen
Wien (sk) - Die Probleme mit der Quotenregelung für deutsche Studenten an den österreichischen
Medizinuniversitäten seien durch Gespräche lösbar. Die Europäische Kommission müsse solche
Probleme mit den betroffenen Staaten diskutieren, erklärte Karin Scheele, neue SPÖ-Delegationsleiterin
im Europäischen Parlament, am 25.01. bei einer Podiumsdiskussion zum Thema "Anpfiff zur zweiten Halbzeit
- Das Europäische Parlament auf dem Weg zu den Europawahlen 2009" in der Diplomatischen Akademie.
Das Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) ist für Scheele nicht ganz nachvollziehbar, es sei "eine
Voraussetzung, dass Mitgliedstaaten das mit der Kommission diskutieren können", besonders wo dieses Problem
nicht nur Österreich betreffe. " Die Kommission darf sich nicht taub stellen gegenüber den Problemen
von Mitgliedstaaten", so die SPÖ-Delegationsleiterin. Scheele zeigte sich aber zuversichtlich, dass man
dieses Problem mit Gesprächen lösen könne. "Die EU-Kommission wird die Argumente der Österreicher
verstehen müssen", so Scheele. Für sie sei überraschend, dass es ein so rasches Verfahren zur
Quotenregelung gegeben habe, "dabei verläuft es sonst sehr schleppend, bis man bei umweltpolitischen
Verstößen andere EU-Staaten zur Verantwortung zieht".
Zur Rettung der EU-Verfassung sei eine bessere und vor allem mehr Kommunikation nötig. "Die Politiker
müssen sich um verstärkte Zusammenarbeit mit den Medien bemühen", forderte Scheele. Die SPÖ-Delegationsleiterin
im EU-Parlament setzt "viele Hoffnungen in die deutsche Ratspräsidentschaft, dass es zu einem guten,
neuen Entwurf kommt".
Wichtige Politik, kein Erbsenzählen
Scheele konnte dem Argument, das EU-Parlament würde sich nur mit Detailfragen beschäftigen, nichts
abgewinnen und erklärte an einem Beispiel: "Wenn wir bis zwei Uhr morgens mit 27 Mitgliedstaaten über
die Grenzwerte in Badegewässern streiten, mag das unverständlich erscheinen, diese Dinge betreffen aber
direkt die Gesundheit der Bürger", erklärte Scheele. Die einzige Möglichkeit, die Wahlbeteiligung
bei den Europawahlen zu erhöhen, sei eine bessere Darstellung was im Europaparlament getan wird, denn "das
ist wichtige Politik, keine Erbsenzählerei", so Scheele. Die Details, die hinter der Arbeit der EU-Parlamentarier
stehen, müssten stärker vermittelt werden. Wolle man den Klimawandel bekämpfen, brauche es detailpolitische
Diskussionen. Scheele erklärte abschließend, "mit genügend Wissen werden dann aus Detailfragen
hoch politische Themen". |
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Brinek: Lösung wäre eine strategische Umwegrefundierung
Wien (övp-pk) - Hinsichtlich des EU-Verfahrens gegen Österreich wegen der Quotenregelung
brachte am 25.01. ÖVP-Wissenschaftssprecherin Abg. Dr. Gertrude Brinek einen Vorschlag ein. Sie plädiert
zunächst für eine Verteidigung der Quotenregelung und für ein befristetes bilaterales Abkommen zwischen
Österreich und Deutschland bzw. für eine Sonderregelung mit dem Ziel eines europäischen Lastenausgleichs.
Langfristung müsse man jedoch eine Regelung finden, die nicht diskriminiert, die Freizügigkeitsbestimmungen
berücksichtigt und auch keinen Ärztemangel zur Folge hat. Vorschläge würden in den nächsten
Wochen und Monaten mit Experten geprüft und diskutiert, so Brinek, die rät, in der interministeriellen
Arbeitsgruppe des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung auch einen Europaexperten zu haben.
Ein von internationalen Bildungsexperten vorgeschlagenes Modell sei eine "strategische Umwegrefundierung"
über steuerlich entlastete Studienkredite. Ein junger Arzt, der in Österreich studiert hat und auch seine
Steuern in Österreich zahlt, soll entlastet werden. Ein fertiger Mediziner, der beispielsweise in Heidelberg
seine Praxis eröffnet, würde hingegen kein Geld aus Österreich zurück erhalten. Brinek sieht
in dem Vorschlag einen "wahrscheinlich haltbaren Weg", den sie gerne mit zur Diskussion stellen möchte.
Brinek: "Es ist dies ein Versuch, beispielsweise für das Fach Medizin eine Regelung zu schaffen, die
den freien Hochschulzugang und gleichzeitig die ärztliche und medizinische Versorgung gewährleistet.
Mittelfristig sollte es einen europäischen Finanz- beziehungsweise Lastenausgleich geben."
"Ich kann nicht nur den Österreichern ein Stipendium geben, das wäre ein Landeskinderprivileg. Mit
dem Vorschlag würde den österreichischen Studierenden aber dennoch eine Chance eingeräumt werden,
als Berufstätige nachträglich prioritär behandelt zu werden", so die Wissenschaftssprecherin.
"Wir dürfen allerdings der Freizügigkeit nicht entgegenarbeiten, sondern müssen generell auf
europäischer Ebene nachdenken", so Brinek, die sich zuversichtlich zeigte, eine langfristige Lösung
zu finden. |
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Strache: Studienplätze in erster Linie für österreichische Studenten
Wien (fpd) - "In erster Linie haben Studienplätze für österreichische Studenten
zur Verfügung zu stehen", erklärte FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache. Die Quotenregelung, die
jetzt von der EU wieder einmal attackiert werde, sei im übrigen auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Studienplätze
für ausländische Studenten solle es nämlich überhaupt nur dann geben, wenn alle österreichischen
Studenten untergebracht werden könnten.
Strache verwies in diesem Zusammenhang auf den vernünftigen Vorschlag von FPÖ-Wissenschaftssprecher Martin
Graf, der gestern einen Ausbau der Studienplätze für Medizin gefordert hatte. Dies wäre ein gangbarer
Weg. "Selbstverständlich hat niemand etwas dagegen, wenn ausländische Studenten bei uns ausgebildet
werden", betonte der FPÖ-Obmann. Aber dies dürfe nicht zu Lasten der Österreicher gehen. Es
könne ja wohl auch nicht das Ziel sein, dass es in Österreich zu einem Ärztemangel komme. Die medizinischen
Universitäten seien jetzt aufgefordert, im Rahmen ihrer Autonomie gangbare Vorschläge zu unterbreiten. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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