Plassnik bei Außenministertreffen zu Afghanistan und Kosovo
Brüssel (bmaa) - "Die internationale Gemeinschaft ist entschlossen, Afghanistan
auf dem Weg zu einem stabilen, sicheren und demokratischen Staat zur Seite zu stehen. Das heutige Treffen hat das
eindrücklich gezeigt", sagte Außenministerin Ursula Plassnik in Brüssel beim Außenministertreffen
jener Länder, die an der Internationalen Schutztruppe für Afghanistan (ISAF) beteiligt sind. Bei dem
Treffen nahmen neben den Außenministern der NATO-Staaten unter anderem auch die Vertreter von Finnland, Schweden,
Irland, Australien, Japan und der Schweiz teil. Vertreten waren weiters die afghanische Regierung sowie die UNO
und die Weltbank, die im Rahmen der internationalen Hilfe für Afghanistan stark engagiert sind.
"Wir haben in den letzten Jahren manch wichtige Fortschritte in Afghanistan erzielt. Wir sind uns einig, diesen
Weg konsequent fortsetzen zu wollen. Die Menschen in Afghanistan wünschen nachhaltigen Frieden und Sicherheit
im ganzen Land und unterstützen die Bemühungen ihrer demokratisch gewählten Regierung und der internationalen
Gemeinschaft. Die Zukunft des Landes darf nicht einer kleinen Minderheit von Extremisten überlassen werden",
so Plassnik.
Die Außenministerin unterstrich das aktive Engagement der EU und Österreichs, unter anderem in den Bereichen
Wiederaufbau, Rechtsstaatlichkeit, Gesundheit und Drogenbekämpfung. So hat Österreich etwa bei der Entwicklung
eines von der EU finanzierten Programms zur Verbesserung der Überwachung der Grenzen Afghanistans eine führende
Rolle gehabt. Zudem unterstützt Österreich im Rahmen der UNO-Organisation zur Drogen- und Verbrechensbekämpfung
(UNODC) auch ein Projekt zur Stärkung der Kontrolle der iranisch-afghanischen Grenze. "Ein wichtiges
Anliegen ist mir auch, die Rolle der Frauen im Wiederaufbauprozess zu stärken. Gerade Frauen kommt beim Wiederaufbau
einer Gesellschaft, aber etwa auch bei der Bekämpfung der Kriminalität und des Drogenhandels, eine entscheidende
Funktion zu. Österreich arbeitet daher eng mit der UNO zusammen, um durch konkrete Programme zur Unterstützung
der Frauen in der afghanischen Gesellschaft beizutragen", so die Außenministerin.
Dem Treffen folgte ein Arbeitsessen der Außenminister der EU- und NATO-Staaten, das zu einem intensiven Meinungsaustausch
über die aktuelle Lage im Kosovo sowie im Nahen und Mittleren Osten genutzt wurde. "Die EU und NATO haben
schon bisher im Rahmen des internationalen Krisenmanagements aktiv zusammengearbeitet. Eine enge, auf Gleichberechtigung
beruhende Zusammenarbeit sowie ein offener und intensiver transatlantischer Dialog sind notwendiger Bestandteil
der Bemühungen um die nachhaltige Problemlösung in internationalen Krisenregionen", betonte die
Außenministerin.
Die Außenministerin würdigte die bisher erzielten Fortschritte bei der Stabilisierung der Balkanregion
als exzellentes Beispiel für die überzeugenden Resultate, die eine enge transatlantische Zusammenarbeit
hervorbringen könne. "Gerade in der jetzigen Phase des laufenden Statusprozesses zum Kosovo wird es entscheidend
sein, diese internationale Teamarbeit konsequent fortzusetzen. Für die künftige Stabilität der Region
ist es von großer Bedeutung, dass die Vereinigten Staaten im Kosovo engagiert bleiben", so die Außenministerin.
"Ich habe in der Diskussion mit unseren NATO-Kollegen auch betont, wie wichtig es jetzt ist, Martti Ahtisaari
voll dabei zu unterstützen, eine Lösung zu finden, die nicht nur die Wünsche der Mehrheitsbevölkerung
des Kosovo, sondern auch die Rechte und Erwartungen der anderen Volksgruppen gebührend berücksichtigt",
so Plassnik abschließend. |