Bildgebende Verfahren bei Parkinson - Symposion in Innsbruck
Innsbruck (scinews) - Die Hände zittern. Das Gehen wird ruckartiger. Die Mimik erstarrt. Das
können erste Anzeichen von "Morbus Parkinson" sein, einer der häufigsten neurodegenerativen
Erkrankung ab dem 50. Lebensjahr. Erstmals treffen sich in Innsbruck ab 2. Februar weltweit führende Neurologen
beim "1st International Symposium on Neuroimaging in Parkinson's Disease".
"Aus bisher ungeklärten Gründen sterben bei Morbus Parkinson Nervenzellen ab, die den Botenstoff
Dopamin erzeugen. Je früher und genauer wir mit Hilfe bildgebender Verfahren im Schauplatz Gehirn sehen können,
welche molekularen Veränderungen in Nervenzellen und welche plastischen Veränderungen durch die vielfältigen
Schädigungen bei Parkinson ablaufen, desto präziser können wir diese Erkrankung diagnostizieren
und therapieren", betont Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe, Vorstand der Innsbrucker Universitätsklinik für
Neurologie und Organisator des Kongresses.
Das zweitägige Symposion unter Schirmherrschaft der "Movement Disorder Society" ist das erste seiner
Art. Erwartet werden laut Poewe die weltweit führenden Experten im Feld des Neuroimaging bei Parkinson aus
Europa, den USA und Japan. Thema des Symposions sind die Einsatzmöglichkeiten von verschiedenen bildgebenden
Untersuchungstechniken des Gehirns speziell bei der Parkinson-Früherkennung und Therapie. "Die Sichtbarmachung
des Dopamin-Mangels im Gehirn, erstmals vor 20 Jahren durch die Positronenemissonstomographie, gefolgt von immer
verfeinerten Untersuchungstechniken, versetzt uns heute in die Lage, erste Gehirnabnormitäten schon vor Ausbruch
der Erkrankung aufzuzeigen", erklärt Poewe.
Ziel der Wissenschafter sei es nun, bildgebende Verfahren zur frühzeitigen Erkennung der Parkinsonkrankheit
noch vor Symptomausbruch zu etablieren. Dies biete die Basis für Studien zur Untersuchung möglicher Krankheitsprävention.
Außerdem seien bildgebende Untersuchungen zur Beurteilung des Therapieansprechens von Parkinson-Patienten
gleichzeitig wichtige Instrumente zur Entwicklung neuer Behandlungswege.
EU-weit leiden eine Million Menschen an Morbus Parkinson; in Österreich sind es ca. 20.000 Die Krankheit ist
unter anderem medikamentös behandelbar, bisher aber nicht heilbar. Die im Volksmund als "Schüttellähmung"
bekannte Erkrankung wurde 1817 vom Londoner Arzt James Parkinson entdeckt. Die langsam fortschreitende Erkrankung
des zentralen Nervensystems führt zur Störung der Bewegungsabläufe. Häufig kommt es bei Parkinson-Kranken
auch zu Depressionen. Morbus Parkinson tritt am häufigsten zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auf, wobei
Männer insgesamt häufiger betroffen sind als Frauen. |