Heimische Unternehmen können sich auf internationalen Märkten
behaupten
Bregenz (vlk) - Die Exporte der Vorarlberger Unternehmen sind im ersten Halbjahr 2006 gegenüber
dem Jahr zuvor um rund elf Prozent auf 3,14 Milliarden Euro gestiegen. Das Österreichische Institut für
Wirtschaftsforschung prognostiziert für Österreich im Jahr 2006 eine reale Steigerung der Warenexporte
um zehn Prozent und beschreibt den Export als wichtigste Säule des Wirtschaftsaufschwungs. Landeshauptmann
Herbert Sausgruber und Wirtschaftslandesrat Manfred Rein sehen darin eine Bestätigung, "dass Leistungen
der Vorarlberger Wirtschaft trotz massivem Wettbewerbsdruck auf den internationalen Märkten nach wie vor gefragt
sind".
Landeshauptmann Sausgruber: „Rund zwei Drittel aller Exporte gingen in die EU-Staaten. Obwohl es in Teilbereichen
auch Schwierigkeiten gibt, ist die Entwicklung positiv. Wir werden daher unsere Anstrengungen fortsetzen und hoffen,
daß die Dynamik der Unternehmen und ihren hochmotivierten Mitarbeiter aufrecht bleibt“.
Insgesamt wurden im Handel mit den EU-25 Exportsteigerungen um 13 Prozent erzielt. Die größten absoluten
Zuwächse konnten in Deutschland (+102 Millionen Euro) und Italien (+60 Millionen Euro) erreicht werden. Die
Exporte in jene zehn Staaten, die seit der Osterweiterung 2004 zur EU gehören, stiegen um rund 20 Prozent
auf 175 Millionen Euro steigern – nach Polen wurden um über 50 Prozent mehr Waren exportiert als im Vergleichszeitraum
2005. Hervorragende Ergebnisse konnten außerdem in Liechtenstein, Kroatien und China erreicht werden.
Überdurchschnittliche Exportzuwächse gab es vor allem bei Metallwaren, Möbeln und Beleuchtungskörpern,
Kunststoffen, Fahrzeugteilen sowie bei Stromlieferungen.
Eisen- und Metallwaren
Mit einem Warenwert von 668 Millionen Euro und einem Exportplus von 19 Prozent war dies in der ersten Hälfte
des Jahres 2006 die erfolgreichste Warengruppe. Rund 21 Prozent aller exportierten Waren wurden als Eisen- und
Metallwaren ins Ausland abgesetzt. Verkauft wurden Eisen- und Metallwaren überwiegend in die EU (58 Prozent),
EFTA-Länder (20) und nach Nordamerika (13), wobei die wichtigsten Ausfuhrmärkte Deutschland, Schweiz,
USA, Italien und Liechtenstein waren.
Kessel, Maschinen, Apparate
Nach einem großen Plus im ersten Halbjahr 2005 konnte in der ersten Hälfte des Jahres 2006 eine Steigerung
um vier Prozent erreicht werden. Das Exportvolumen stieg auf 508 Millionen Euro, wobei die meisten Waren in die
Nachbarländer Deutschland, Schweiz und Liechtenstein ausgeführt wurden. Der Marktanteil der ins Ausland
abgesetzten Kessel, Maschinen und Apparate betrug rund 16 Prozent an den Gesamtexporten.
Nahrungs- und Genussmittel
Exportsteigerungen gab es u.a. bei Frucht- und Gemüsesäften sowie Kaffee und Tee. Einbußen
wurden u.a. bei Molkereierzeugnissen und Honig verzeichnet. In die EU wurden 78 Prozent aller Nahrungs- und Genussmittel
abgesetzt, wobei die wichtigsten Abnehmer Deutschland (Exportanteil 40 Prozent), Italien (17) und die Schweiz (7)
waren. Der Marktanteil der ins Ausland abgesetzten Nahrungs- und Genussmittel betrug bei 391 Millionen Euro rund
zwölf Prozent des Gesamtvolumens.
Möbel, Bettwaren, Beleuchtung
Diese Warengruppe konnte das gute Ergebnis des Vorjahres auch in der ersten Hälfte 2006 bestätigen.
Das Exportvolumen betrug 364 Millionen Euro (+15 Prozent).
Textilien und Bekleidung
Obwohl hier auf dem internationalen Markt ein besonders starker Wettbewerb herrscht, stieg der Exportwert
im Halbjahreszeitverlauf erstmalig seit 1998 geringfügig um 2,5 Prozent auf 351 Millionen Euro.
Elektrische Maschinen und Apparate
Insgesamt wurden elektrische Maschinen und Apparate im Wert von 243 Millionen Euro exportiert. Die Zuwachsrate
betrug zwölf Prozent. Besonders erfolgreich waren die Vorarlberger Exporteure im ersten Halbjahr 2006 in der
Schweiz und Italien (+4 Millionen Euro) sowie in Indien (+3 Millionen Euro).
Kunststoffwaren
Die Exporte von Kunststoffen, chemischen und pharmazeutischen Produkten erhöhten sich um 22 Prozent
und betrugen im ersten Halbjahr 2006 rund 203 Millionen Euro. Zwei Drittel der Exporte von Kunststoffwaren gingen
in die Nachbarländer Deutschland und Schweiz.
Fahrzeuge, Fahrzeugteile
Hier konnte das Exportvolumen nach einem Plus von 22 Prozent im ersten Halbjahr 2005 nun um weitere 20
Prozent auf 103 Millionen Euro erhöht werden. Wichtigster Absatzmarkt für Vorarlbergs Unternehmen ist
dabei Italien. Allein dort stieg der Absatz von 15 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2004 auf 54 Millionen Euro
im ersten Halbjahr 2006.
Strom
Die Stromexporte sind auf 70 Millionen Euro gestiegen. Der wichtigste Stromabnehmer ist Deutschland mit
einem Anteil von 92 Prozent.
Optische Geräte und Musikinstrumente
Der Exportwert in dieser Warengruppe betrug 59 Millionen Euro (+13 Prozent). Nach Deutschland wurden Waren
im Wert von 14 Millionen Euro exportiert, nach Liechtenstein für fünf Millionen und in die USA und die
Schweiz für je vier Millionen.
Papier und Papierwaren
Hier gingen die Exporte im ersten Halbjahr 2006 um zehn Prozent auf 62 Millionen Euro zurück. Rund
79 Prozent davon gingen in die Nachbarstaaten Deutschland und Schweiz.
Holz und Holzwaren
Der Exportwert verdoppelte sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2005 auf 59 Millionen Euro und fiel
im ersten Halbjahr 2006 auf 49 Millionen Euro. Die Hälfte der Waren ging in die Schweiz und nach Italien. |