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Umfangreiches Programm für Verbesserungen im Pensionsbereich |
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erstellt am
25. 01. 07
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Buchinger:
Pensionserhöhung statt Kürzungen
500 Euro mehr für 40 Prozent der Neuzugänge – Hacklerregelung wird verlängert,
Kindererziehungszeiten werden aufgewertet…
Wien (sk) - Sozialminister Erwin Buchinger hat in seiner ersten Pressekonferenz in seiner neuen Funktion
gleich ein umfangreiches Programm für Verbesserungen im Pensionsbereich vorgelegt. Generell hat er für
die Sozialpolitik "eine deutliche Kurskorrektur" angekündigt; speziell für den Pensionsbereich
heißt das: "Pensionserhöhungen statt Pensionskürzungen, mehr Fairness und Gerechtigkeit".
Die Härten der letzten beiden Pensionsreformen sollen rasch gemildert werden.
Der Sozialminister will zu diesen Punkten schon in den nächsten Wochen die Gesetzesentwürfe vorlegen,
die, so sein Bemühen, bis zum Sommer beschlossen werden und am 1. Juli in Kraft treten könnten. Für
die Jahre bis 2010 werden von den geplanten Maßnahmen 75.000 Menschen profitieren, das sind rund 40 Prozent
aller Neuzugänge zur Pension. Pro Jahr wird das finanzielle Plus im Durchschnitt 500 Euro ausmachen, maximal
1.200 Euro. In Summe werden die Maßnahmen 130 Mio. Euro aus dem Bundesbudget kosten.
"Das Pensionssystem lebt vom Vertrauen der Menschen", so Buchinger, Vertrauensschutz, Fairness und Gerechtigkeit
seien bei den Pensionsreformen 2003 und 2004 zu kurz gekommen. Deshalb wird die neue Regierung hier in vier Bereichen
Korrekturen vornehmen. Die "Hacklerregelung" wird bis Ende 2010 verlängert, doppelte Abschläge
bei der Korridorpension werden halbiert, Kindererziehungszeiten und Präsenzdienst werden besser für die
Pension angerechnet und pflegende Angehörige werden pensionsrechtlich bessergestellt.
Im Detail sehen die Regelungen so aus. Langzeitversicherte (Frauen mit 40 Beitragsjahren und Männer mit 45
Beitragsjahren) sollen weiterhin mit 55 (Frauen) bzw. 60 (Männer) ohne Abschläge in Pension gehen können.
Davon profitieren, wie Buchinger ausführte, 6.500 Männer mit um 5 Prozent höheren Pensionen, bei
einer Durchschnittspension ist das ein Plus von 85 Euro im Monat. Bei 7.000 Frauen bedeutet das plus 6 Prozent
bei der Pension, das wären durchschnittlich 80 Euro mehr.
Die Halbierung des Abschlags bei der vorzeitigen Alterspension (betrifft Arbeitnehmer mit 35 oder mehr Beitragsjahren,
die können mit 62 die Korridorpension in Anspruch nehmen) bringt für 8.500 Männer im ersten Jahr
ein Plus von 1,5 Prozent, bis 2015 steigt das auf plus 7 Prozent; das bedeutet für die Durchschnittspension
25 Euro bis 90 Euro mehr pro Monat.
Die Aufwertung der Beitragsgrundlage von Kindererziehungs- und Präsenzdienstzeiten wird mittelfristig wirksam.
Die ursprünglich mit 1.350 Euro fixierte Beitragsgrundlage wird jetzt rückwirkend mit 2006 jährlich
aufgewertet, entsprechend der Aufwertungszahl im Pensionsrecht. Ab 2015 werden die ersten Versicherten (in der
Mehrzahl Frauen) davon profitieren, mit um 3 bis 4,5 Prozent höheren Pensionen, im Endausbau ab 2030 wird
diese Maßnahme zu um 5 bis 10 Prozent höheren Pensionen führen, davon profitieren werden rund 30.000
aller Personen, die pro Jahr die Pension antreten.
Pflegende Angehörige können eine Selbstversicherung für die Pension abschließen, mit einer
monatlichen Beitragsgrundlage von 1.350 Euro. Der Beitrag (22,8 Prozent) wird zu 12,55 Prozent vom Bund übernommen,
den Rest, 10,25 Prozent, zahlt der Versicherte (Dienstnehmeranteil). Das gilt ab der Pflegestufe III. In Zukunft
wird ab der Pflegestufe IV vom Dienstnehmeranteil der Bund die Hälfte zahlen, ab der Stufe V wird der Bund
den gesamten Beitrag für die Pension zahlen.
Neben den genannten Verbesserungen hat Buchinger weitere Vorhaben im Pensionsbereich genannt, so die Vereinfachung
des Pensionsrechts und eine Beseitigung bestehender Ungerechtigkeiten bei der Berufsunfähigkeitspension (Invaliditätspension).
Hier geht es ihm vor allem um die ungelernten Arbeitnehmer, die keinen Berufsschutz geltend machen können
und denen deshalb der Zugang zu dieser Pensionsart verwehrt bleibt. Wie Buchinger erklärte, zwingt das viele
Betroffene zum Pendeln zwischen Arbeitslosigkeit, Notstands- und Sozialhilfe, aber ohne Chance auf einen Job. Und
auch die Verordnung zur Schwerarbeiterregelung will Buchinger ändern, er will jedenfalls jede Form von Nachtarbeit
(auch ohne Wechseldienst) und Akkordarbeit als Schwerarbeit anerkannt wissen. |
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Walch: Buchinger soll Hacklerregelung unbegrenzt verlängern
45 Jahre sind genug - ohne Abschläge
Wien (bzö) - "Sozialminister Erwin Buchinger hat es heute leider geschafft, die ohnehin
schon niedrigen Erwartungen in seine Ziele, noch zu unterbieten. Ankündigungen, Phrasen und Halbwahrheiten.
Eine reine Enttäuschung. Buchinger entwickelt sich zum Meister der Arbeitskreise, aber zum Zauberlehrling
des Sozialressorts." so BZÖ-Arbeitnehmersprecher Max Walch in einer Reaktion auf die Antrittspressekonferenz
des neuen Sozialministers.
"Wir vom BZÖ haben uns immer für einen abschlagsfreien Pensionszugang nach 45 Arbeitsjahren eingesetzt.
Ich fordere daher Sozialminister Buchinger auf, die Hacklerregelung, wie von uns schon 2002 gefordert, unbegrenzt
und ohne Abschläge zu verwirklichen, denn 45 Jahre sind genug. Wenn Buchinger Verschlechterungen nur für
diese Legislaturperiode ausschließt, aber im selben Atemzug von Einzelfällen mit Verschlechterungen
spricht, dann hat entweder Mr. Ahnungslos wieder zugeschlagen, oder hat schon wieder die Unwahrheit gesagt. Wenn
Buchingers 500 Euro Plus für die Pensionisten mit Gusenbauers vor der Wahl versprochenen 500 gleichzusetzen
ist, dann wird es für die Pensionistinnen und Pensionisten noch ein böses Erwachen geben" so Walch
abschließend. |
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Leutner fordert zusätzliche Korrekturen
Auch die Bekämpfung des Schwarzunternehmertums ist vordringlich
Wien (ögb) - "Es ist durchaus begrüßenswert, dass der neue Sozialminister die
im Regierungsprogramm angekündigten Maßnahmen im Sozialbereich rasch angehen will. Tatsache bleibt aber,
dass die unsozialen Maßnahmen der Pensionsreformen 2003 und 2004 dadurch nur teilweise abgemildert werden",
sieht der Leitende Sekretär des ÖGB, Dr. Richard Leutner, die von Sozialminister Buchinger angekündigten
Korrekturen im Pensionsbereich als nicht zufrieden stellend. Leutner fordert zusätzliche Korrekturen.
Notwendige weiter gehende Maßnahmen sind eine abschlagsfreie Schwerarbeitsregelung, eine bessere betragliche
Bewertung der Kindererziehungszeiten und der Arbeitslosenzeiten. Zusätzlich muss es eine Harmonisierung des
Beitragsrechtes aller Berufsgruppen unter Einbeziehung der Bauern und der Selbstständigen geben.
Leutner: "Angesicht der vor allem für ältere ArbeitnehmerInnen hoch angespannten Lage am Arbeitsmarkt
auch nach 2010 muss es das Ziel sein, diesen einen Pensionsantritt zu fairen Bedingungen nach 45/40 Versicherungsjahren
zu ermöglichen." Vermisst unter den vordringlichen Maßnahmen des neuen Sozialministers wird vom
Leitenden Sekretär des ÖGB die angekündigten Maßnahmen zur Bekämpfung des Schwarzunternehmertums.
Dazu zählt insbesondere die Anmeldung zur Sozialversicherung vor Arbeitsbeginn. |
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Khol: Freuen uns auf Zusammenarbeit mit Sozialminister
Seniorenbund erwartet sich baldigst Einberufung des Bundesseniorenbeirates
Wien (seniorenbund) - "Der Österreichische Seniorenbund freut sich auf die Zusammenarbeit
mit Sozialminister Buchinger. Ebenso intensiv werden wir mit Gesundheitsministerin Dr. Andrea Kdolsky zusammenarbeiten,
die für wichtige Seniorenanliegen, vor allem aber den Bereich Pflege und Betreuung zuständig ist",
kommentierte Dr. Andreas Khol, der Bundesobmann des Österreichischen Seniorenbundes: "Wir werden seitens
des Österreichischen Seniorenbundes gerne unsere Kompetenz in die einzelnen Arbeitsgruppen einbringen."
Um die Zusammenarbeit mit BM Buchinger schnellstens möglich zu beginnen, erwartet sich der Österreichsche
Seniorenbund, das der Bundesseniorenbeirat im Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz
einberufen wird. Khol: "Besonders freut es mich, dass Buchinger im Pflegebereich einen hervorragenden Vorschlag
von Dr. Wolfgang Schüssel aufgenommen hat."
Der Vorschlag Schüssels sieht vor, dass im Bereich der Selbstversicherung im Pflegebereich ab Pflegestufe
IV der Dienstnehmeranteil zu 50 %, ab der Pflegestufe V der Dienstnehmer- und der Dienstgeberanteil zu 100 % vom
Bund übernommen wird. Khol: "Es ist außerordentlich zu begrüßen, dass Buchinger diesen
Vorschlag zum Wohle der Betroffenen nun umsetzen will."
Buchinger kündigte an, Arbeitsgruppen unter Einbeziehung der Sozialpartner einrichten zu wollen, um das System
der Pensionsberechnung zu vereinfachen, sowie die Bestimmungen zu den Invaliditätspensionen zu verbessern.
"Wir werden uns über den Seniorenrat, den 5. Sozialpartner, mit Freude an diesen Arbeitsgruppen beteiligen",
so Khol abschließend. |
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Blecha: Glückliches Altern entlastet Gesundheitssystem
Wien (sk) - "Die nachhaltige Sicherung des glücklichen Alterns ohne zusätzliche Belastungen
für Junge ist unsere zentrale Aufgabe", so der Präsident des Pensionistenverbandes Österreich
Karl Blecha am 25.01. im Rahmen einer Pressekonferenz. Präsentiert wurde die Studie "Sozialkapital bei
Senioren - Glückliches Altern", die vom Österreichischen Seniorenrat in Auftrag gegeben wurde. Diese
"Pionierstudie" habe vor allem gezeigt, dass die so genannten "3 F's" die für fit, friends
und fun stehen, die wichtigsten Indikatoren für ein Altwerden in Zufriedenheit seien, hielt Studienautor Ernst
Gehmacher von BOAS fest. "Durch glückliches Altern können die Kosten für Gesundheit um bis
zu ein Drittel gesenkt werden", unterstrich Blecha. Durch die Einbindung der Betroffenen selbst könnten
neue Wege beschritten werden, die die Finanzierung von Pensions- und Gesundheitssystem entschärfen.
"Wir wollen zu einer modernen Seniorenpolitik beitragen", bemerkte der PVÖ-Präsident. Der PVÖ
habe bereits vor zwei Jahren eine Initiative mit dem Titel "Lang Leben Lernen" ins Leben gerufen und
sei auf ein großes Echo gestoßen. Insbesondere Menschen von Anfang bis Mitte 60 seien sehr daran interessiert,
alles dafür zu tun was die körperliche Fitness fördert. Die drei L's des Pensionistenverbandes sollen
nun durch die drei F's ergänzt werden. "Wir nehmen die uns als Seniorenorganisationen betreffenden Punkte
sehr ernst und werden diese in unser Programm übersetzen", versprach Blecha. An die Politik werde der
Seniorenbund eine ganze Liste an Forderungen richten, die von Pensionen bis hin zu Initiativen für glückliches
Altern reichen, so Blecha.
Einen Generationenkonflikt will der PVÖ-Präsident in Österreich nicht orten. Während dieser
in anderen Staaten schwele, funktioniere in Österreich der Generationendialog noch. Wenn es Probleme gebe,
dann am ehesten mit der mittleren Generation, denn "die ganz Jungen und wir haben ähnliche Interessen".
Beide, Bundesjugendvertretung wie auch Seniorenbund, seien von vielen Entscheidungen ausgeschlossen, die ihre Generation
betreffen. Auch Projekte wie beispielsweise gemischtes Wohnen hätten gezeigt, dass die Beziehung zwischen
Jung und Alt in Österreich funktioniere. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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