Bundeskanzler Gusenbauer: Frohners Tod beraubt Österreich eines großen "Aufsehen
erregenden" Künstlers
Wien (bpd) - „Für Adolf Frohner war Kunst kein ästhetischer Rückzugsort sondern Mittel
zur Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Realität. Er hat sich zunächst auf drastische Weise
mit dieser Wirklichkeit auseinandergesetzt und damit massiven Widerstand gegen sich und seine Mitstreiter provoziert.
Aber aus dieser Provokation ist eines der produktivsten Kunstereignisse Österreichs in der Nachkriegszeit
hervorgegangen. Als Wegbereiter des künstlerischen Aktionismus und eines alternativen Denkens hat er die gesellschaftliche
Reformation geistig kulturell mit eingeleitet. Frohners Provokation war immer gepaart mit Sinnlichkeit, die gleichfalls
durch ihre gebrochene Form Aufsehen erregte. Frohner polarisierte bewusst, weil für ihn Stillstand nichts
anderes als eine große Lüge darstellte. Sein Leben, das nun zu Ende gegangen ist, stand hingegen immer
im Zeichen der Suche, nicht nach der Wahrheit sondern Antworten. Für viele Menschen hat seine Kunst diese
Antworten gegeben. Österreich trauert um ihn“, so Bundeskanzler Alfred Gusenbauer. |