500 Tage bis zur EURO - WKÖ und ÖFB präsentieren neue Studie: 321 Mio. Euro Wertschöpfung
und 263 Mio. Euro Kaufkrafteffekt – Neuer EURO-Slogan: "Expect emotions!"
Wien (pwk) - „Die EURO 2008 sichert insgesamt 5.394 Jahresarbeitsplätze, sorgt für eine
Wertschöpfung von 321,0 Mio. Euro und für eine Kaufkraft von 263,4 Mio. Euro“. Reinhold Mitterlehner,
WKÖ-Generalsekretär-Stellvertreter, präsentierte am 24.01. in der Wirtschaftskammer Österreich
die topaktuellen Zahlen einer neuen Studie zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der EURO 2008 in Österreich
und der Schweiz. Gemeinsam mit Friedrich Stickler, Präsident des Österreichischen Fußballbundes
(ÖFB), sprach Mitterlehner von einer Riesenchance und großen Erwartungshaltungen vor allem für
die Bereiche Infrastruktur und Tourismus mit einer Steigerung des BIP um 0,15 Prozent. Neben den neuesten Zahlen
wurde aber auch der erstmals der Slogan für die EURO 2008 präsentiert: „Expect emotions!“
Um „emotions“ geht es Mitterlehner auch bei der Begründung, weshalb sich die Wirtschaft so für den sportlichen
Groß-Event engagiere: „Die österreichische Wirtschaft befindet sich in einem international ambitionierten
Wettbewerb, der auch vom positiven Image Österreichs abhängt. Vor kurzem wurde erstmals die 100 Mrd.-Euro-Marke
bei Exporten durchbrochen. Das Sportland Österreich und die österreichischen Sportlerinnen und Sportler
stärken dieses weltweite Image und damit auch den Wirtschaftsstandort Österreich enorm“, erklärte
Mitterlehner. Im Tourismus erwartet man, gemäß der Studie von SportsEconAustria, dem Institut für
Sportökonomie, ein Plus von knapp einer Million Nächtigungen für die Zeit der EM (7. – 29. Juni
2008). Die Verweildauer der EM-Touristen wird im Schnitt 9,2 Tage dauern (Quelle: Prof. Madeja, Hochschule Heilbronn,
Baden Würtemberg). Demnach ging in Deutschland zwar während der Fußball-WM 06 der „normale“ Tourismus
um 8 Prozent zurück, durch die WM-Touristen stieg er aber um 20 Prozent. Noch dazu geben „Fußball-Touristen“
demnach um 50 Prozent mehr aus als normale.
Mitterlehner betonte, dass die Wirtschaft aber vor allem den Nachhaltigkeitseffekt im Auge habe. So zeigte sich
etwa bei der Fußball-EM 2004 in Portugal, nach einer Umfrage, dass sich für drei Viertel der befragten
Personen das Bild vom Land positiv gewandelt hatte, 87,5 Prozent überlegten in den nächsten Jahren wiederzukommen.
„Wir erwarten ebensolche solche Auffrischungseffekte im heimischen Tourismus“, erklärte Mitterlehner.
Im Infrastrukturbereich wurde bis jetzt schon am meisten investiert. Was die Kosten für den Stadionbau in
Österreich betrifft, liegt Klagenfurt mit rd. 60 Mio. Euro vor Salzburg mit rd. 30 Mio. Euro, Innsbruck mit
27 Mio. Euro und schließlich das Ernst Happel Stadium in Wien mit 17,96 Mio. Euro.
Betreffend die Ladenöffnungszeiten kann sich Mitterlehner für die Zeit während der EM, ebenso wie
die Wiener Wirtschaftskammer-Präsidentin Brigitte Jank, bestmögliche Rahmenbedingungen durch umfassende
Ausnahmeregelungen des bestehenden Gesetzes vorstellen. Die jeweiligen Landeshauptleute haben Ausnahmebestimmungen
per Verordnung festzulegen.
Die Rolle der Wirtschaftskammer sieht der Generalsekretär als länder- und branchenübergreifende
Serviceeinrichtung in Sachen Fußball-EM. „Wir wollen unsere Mitglieder über die Möglichkeiten informieren,
die sich durch die EURO für sie auftun, wollen anregen und vor allem bestmögliche Beratung anbieten.“
Das geht von rechtlicher Beratung (Marken /Logos) über den wichtigen Sicherheitsbereich bis hin zum relativ
neuen Phänomen des „Public Viewing“. „Wie groß der Bedarf nach Information ist, hat uns auch das rege
Interesse an unserer ersten Informationsveranstaltung vergangene Woche gezeigt“, so Mitterlehner weiter. Mit einer
1. Informationsveranstaltung „Wirtschaft trifft Fußball – Die UEFA EURO 2008 im eigenen Land“ gab man in
der WKÖ den rund 600 Besuchern einen Einblick in die Organisation und Struktur der EURO 2008 und die Spielregeln,
die Unternehmer, die von der EURO profitieren wollen, zu beachten haben. Weitere Informationsveranstaltungen In
den Landeskammern Kärnten, Tirol, Salzburg und Wien werden folgen. Außerdem gibt es eigene Pakete und
Serviceangebote für KMU in den jeweiligen Ländern.
„Den Österreicherinnen und Österreichern muss klar sein, dass wir Gastgeber sind – wir haben während
der EM Europa zu Gast“, betonte Stickler. Als sportliches Ziel gab der ÖFB-Präsident das „Überstehen“
der Vorrunde, also den Einzug ins Viertelfinale, an. Aber auch für den österreichischen Fußballsport,
Amateure und Profis gleichermaßen, will Stickler den Rückenwind ausnützen und erhofft sich eine
Steigerung der Zahl der aktiven Fußballer in Österreich von momentan 400.000 um rund 3 Prozent.
500 Tagen vor dem Ankick der Euro 2008 in Österreich und der Schweiz waren sich Stickler und Mitterlehner
einig: die drittgrößte Sportveranstaltung der Welt, die zweitgrößte in Europa, bringt als
Motivations- und Wirtschafts-Turbos eine eindeutige win-win-Situation für Wirtschaft und Sport - eine Partnerschaft,
die immer mehr an Bedeutung gewinnt. |