Differenzen
zwischen Strache-Stadler ausgeräumt
Spannungen nach Sechs-Augen-Gespräch bereinigt
Wien (fpd) - In einem Sechs-Augen-Gespräch wurden in Anwesenheit von EU-Abgeordneten
Andreas Mölzer die Differenzen zwischen Parteichef Heinz-Christian Strache und dem Abgeordneten Ewald Stadler
ausgeräumt.
„Es hat in einigen Fragen Spannungen gegeben", erklärte Strache und verwies auf Meinungsverschiedenheiten
rund um die Freiheitliche Akademie und die Geschehnisse rund um das Auftauchen jener Fotos, die von den Medien
als „Wehrsportübungen“ ausgeschlachtet worden seien.
„Wir lassen uns durch die politische Konkurrenz und die linke Jagdgesellschaft nicht auseinander dividieren",
erklärte Strache. In der strittigen Frage der Ausrichtung der Akademie, erklärte Stadler, sich im Rahmen
der neuen Bildungseinrichtung um „die katholische, wertkonservative Wählergruppe“ kümmern zu wollen.
Das werde in Form von Seminaren, Publikationen und Vorträgen geschehen, kündigte der Bundesparteiobmann
an. Strache: „Das ist eine wichtige Wählergruppe, schließlich geht es bei unserer EU-Politik um das
christliche Abendland.“
Stadler bezeichnete die Unterredung als „offen und konstruktiv, denn bei uns werden die Dinge auf den Tisch gelegt“.
Eine Lagerbildung in der Partei gebe es aber nicht. „Die Führungsposition von Heinz-Christian Strache als
Parteichef und Klubobmann steht außer Diskussion“, bekundete Stadler seine Loyalität und Solidarität.
Die Foto-Affäre werde von Bürgeranwalt Hilmar Kabas aufgeklärt, der mit der Erstellung eines Berichts
beauftragt wurde. Strache gestand ein, dass es Dinge gegeben habe, die ihm missfallen hätten: „Wir werden
aber Konflikte wie diese aushalten.“ |
Van der Bellen: FP-Chef Strache ist rücktrittsreif
Wien (grüne) - Der Grüne Bundessprecher Alexander Van der Bellen sieht Strache für
"rücktrittsreif" an. Van der Bellen erklärte gegenüber der APA, man könne nicht ein
Foto mit Hitler-Gruß, das Strache ja nicht ausschließen könne, als Jux und blöden Jugendstreich
verharmlosen. "Wenn so ein Foto auftaucht, dann ist das Maß voll. Für NS-Wiederbetätigung
gibt es einen Strafrahmen von ein bis zehn Jahren. Und man muss daran erinnern, dass in den letzten Jahren ja mehrere
Fälle vor Gericht kamen und die Betroffenen rechtskräftigt verurteilt werden", verwies der Bundessprecher
auf David Irving. "Strache scheint nicht verstanden zu haben, dass das kein Spaß ist und keine Karnevalsangelegenheit.
Als Chef einer Parlamentspartei ist er rücktrittsreif". Es stelle sich ja auch die Frage, "was taucht
noch alles auf". Und es gehe ja nicht nur um den Parteichef allein, sondern um die ganze FPÖ. |
Grosz: Ihr Rücktritt, Herr Strache!
Einladung an alle frustrierten FPÖ-Wähler, die sich von Lügenpropaganda
und Nazi-Umtrieben der Parteiführung abgewandt haben
Wien (bzö) - "Es ist ein Skandal und mittlerweile offenkundig, dass FP-Obmann Strache seit
Tagen bewusst die Öffentlichkeit anschwindelt und es stellt sich daher die Frage, wie lange ein FPÖ-Obmann
die Öffentlichkeit so bewusst über seine Vergangenheit belügen darf. Es ist unbestritten, dass es
sich bei Straches Waldausflügen um keine Gotcha-Spiele handelt, da selbst sämtliche Gotcha-Experten und
Vereine das auf das Heftigste bestreiten. Selbst dem Laien muss klar sein, dass man Gotcha nicht mit Schlagstöcken,
einschlägiger Bewaffnung und Hitlergruß spielt. Wenn FPÖ-Obmann Strache jetzt nicht einmal mehr
ausschließen kann, dass es von ihm Hitlergruß-Fotos gibt, schlägt das dem Fass endgültig
den Boden aus. Dieses gesamte Konstrukt aus Lügen und Schwindelei passt aber auch gut zum Bild der widerlichen
Zusammenrottung der FPÖ mit Alt-Nazis und Ewig-Gestrigen auf europäischer Ebene, wo die FPÖ-Führung
mit Le Pen, Mussollini, Gollnisch und Kameraden gemeinsame Sache macht. Irgendwann ist Schluss mit Lustig. Wir
fordern daher eine sofortige Offenlegung aller Fotos des Herrn Strache, sowie eine lückenlose Aufklärung
sämtlicher Vorgänge rund um die sogenannten "Wehrsportübungen", in die ein Abgeordneter
unseres Parlaments involviert ist", so BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz am 24.01. in Wien.
"Nachdem es sich bei Herrn Strache nicht nur nach Eigendefinition um einen "dummen Buben" (ZIB2)
sondern immerhin um den Klub- und Parteiobmann einer österreichischen Parlamentspartei handelt, ist dieses
Konstrukt aus Täuschen und Tarnen, Lügen und Selbstverleugnung, mit dem Strache in den letzten Tagen
die staunende Bevölkerung irreführen will, nicht akzeptabel. Strache scheint zwar seine persönliche
Karriere und sein finanzieller Verdienst wichtiger zu sein, als die Reputation seiner Parlamentspartei und der
Republik, aber schon allein aus Gründen der politischen Hygiene einer Demokratie muss es eine rest- und lückenlose
Aufklärung geben", fordert Grosz.
Besonders verwundert zeigt sich der BZÖ-Generalsekretär auch über die Tatsache, dass die Vertreter
der Sozialdemokratie sich in dieser Angelegenheit vollkommen ausschweigen. "Jene, die bei jeder Gelegenheit
den Zeigefinger erheben, betätigen sich jetzt als die schweigenden Lämmer. Welcher Deal steckt dahinter,
dass sich Bundeskanzler Gusenbauer und sein Strache-Freund Cap bis heute nicht zu dieser widerlichen Angelegenheit
ihres so hochgejubelten Kooperationspartners Strache geäußert haben? Welche mahnenden Worte hat Bundespräsident
Fischer bis heute dazu gefunden, dass der nunmehrige Obmann einer österreichischen Parlamentspartei an Nazi-Spielen
im Wald teilgenommen hat und jetzt nicht ausschließen kann, dass er mit Hitlergruß abgelichtet ist",
so Grosz weiter.
"Anhand dieses widerlichen Streits und der internen Zerrissenheit, die ja nunmehr die Vergangenheit mancher
Herrschaften ans Tageslicht bringen, wird auch klar, warum der Schritt der Trennung von Strache und Co und die
Gründung des BZÖ vor bald zwei Jahren so notwendig und richtig war. Wir laden daher all jene FPÖ-Wählerinnnen
und Wähler ein, die sich von den rechtsextremen Untrieben dieser Parteiführung in Österreich und
Europa zurecht abgestoßen fühlen, mit uns, einer demokratisch gefestigten Bewegung mit klarer Distanz
zu jeglichen Extremismen einen Stück des Weges mitzugehen", so Grosz abschließend. |