|
Vizekanzler Finanzminister Molterer in der ORF-"Pressestunde" |
|
erstellt am
05. 02. 07
|
Molterer:
Durch gute Arbeit für Österreich überzeugen
Wien (övp-pd) - Das ÖVP-Regierungsteam verliere keine Zeit und habe mit der Arbeit schon
begonnen, machte der gf. Bundesparteiobmann Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm Molterer in der ORF-Pressestunde
klar und verwies auf die Klausur des ÖVP-Regierungsteams. "Wir müssen jetzt zügig und konsquent
das gute Regierungsprogramm umsetzen", so Molterer. In der Bundesregierung seien das Bundesministeriengesetz
beschlossen, der Zeitplan für das Doppelbudget 2007/2008 erstellt und das Budgetbegleitgesetz in Angriff genommen
worden. "Wir müssen durch gute Arbeit für Österreich überzeugen", so Molterer.
Start der Staats- und Verwaltungsreform
Kommende Woche starten die Verhandlungen zur umfassenden Staats- und Verwaltungsreform. "Dort können
wir die Zwei-Drittel-Mehrheit der Regierungsparteien im Nationalrat verantwortungsvoll nützen. Es ist unsere
Aufgabe, dieses große Vorhaben zu verwirklichen", denn durch Leistung und Arbeit zu überzeugen
sei sein Verständnis von Politik, so der Vizekanzler.
Starkes Team der ÖVP
Die ÖVP bringe eine starkes Team mit Erfahrung und neuen Persönlichkeiten in die neue Regierung. "Wir
bringen große Erfahrung mit, was Politik, Gestaltung und Regierungsverantwortung betrifft. Wir bringen die
Linie der Vernunft und des Hausverstandes mit", sagte Molterer. Es sei wichtig Kurs zu halten, denn die Verlässlichkeit
Österreichs sei wichtig im internationalen Konzert.
Keine neuen Erkenntnisse im Eurofighter-U-Ausschuss
Die Verpflichtung zur eigenen Luftraumüberwachung sei ein Bestandteil des Regierungsübereinkommens mit
der SPÖ. "Wer Ja sagt zur Neutralität muss auch Ja sagen zur Luftraumüberwachung", bekräftigte
der Vizekanzler. Auch die Gültigkeit von bestehende Verträgen sei festgeschrieben worden. Im Eurofighter-U-Ausschuss
gebe es bis heute keine neuen Erkenntnisse. "Es ist ganz klar, dass es keine Verschiebung von den Anschaffungskosten
zu den Betriebskosten gegeben hat. Die Anschaffung ist nach besten Wissen und Gewissen erfolgt", machte er
klar. Man sehe aber auch deutlich, wie hier mit dem Thema Sicherheit umgegangen werde. Peter Pilz missbrauche den
U-Ausschuss als politische Bühne zur persönlichen Profilierung. "Das ist schädlich".
Justizministerin Berger gefordert
Politik habe immer auch damit zu tun, "notwendige Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie nicht populär
sind", sagte Molterer. "Wir hätten es uns auch leichter machen können, und so wie Klima, die
Entscheidung verschieben. Die Grünen entziehen sich ihrer Verantwortung und manche in der SPÖ scheinen
noch in der Vergangenheit hängengeblieben". Dort, wo der U-Ausschuss aber Unterstützung brauche,
werde und müsse er seine Rechte einfordern. Das gelte auch für den Banken-U-Ausschuss. "Niemand
versteht, warum sich Elsner noch immer verstecken kann", kritisierte Molterer. In dieser Causa sei Justizministerin
Berger gefordert.
Stabile Staatsfinanzen und Investitionen
Stabile Staatsfinanzen seien sein erstes Ziel als Finanzminister. "Wir wollen einen ausgeglichenen
Haushalt und 2010 einen Budgetüberschuss, den wir den Bürgern und den Unternehmen zurückgeben werden",
so der Finanzminister. Die soziale Tragfähigkeit müsse gewährleistet bleiben. Zweitens wolle er
Investitionen in Forschung und Entwicklung, Bildung, Energie- und Klimaschutz stärken. Drittens müsse
der Reformweg fortgesetzt werden, wobei Molterer auf die bevorstehende Staats- und Verwaltungsreform verwies. Viertens
stehe die angesprochene Entlastung im Vordergrund, die 2010 den Bürgerinnen und Bürgern zugute kommen
werde. Bei den Studienbeiträgen sollen soziale Barrieren durch den Ausbau des Stipendien- und Kreditsystems
abgebaut werden - grundsätzlich halte er die Beiträge aber "für sozial fair", sagte der
Vizekanzler.
Entlastung des Faktors Arbeit
Die Frage der Entlastung des Faktors Arbeit, Stichwort Senkung der Lohnnebenkosten sei ein "essentieller
Teil des Steuer- und Entlastungspakets. Was ich will ist, dass wir durch eine Offensive der Mitarbeiterbeteiligung
die Mitarbeiter am Ertrag des Unternehmens beteiligen. Wenn wir das kombinieren: Neue Mitarbeiterbeteiligungsmodelle,
aktive Lohnpolitik der Sozialpartner und Entlastung bei den Lohnnebenkosten, dann machen wir einen weiteren großen
Schritt, damit Vollbeschäftigung tatsächlich erreich wird", machte Molterer seine Vorstellungen
klar.
ÖVP ist gemeinsam stark
Die ÖVP sei eine Partei mit festen Werten aber traditionell offen für Neues, was sich beispielsweise
in der Vorreiterrolle für Europa geziegt habe. Aber, "die ÖVP ist nicht beliebig. Wir wollen eine
Gesellschaft, die im Miteinander und in Geborgenheit lebt." Neue Perspektiven brauche es auch beim Klimawandel,
in der Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der modernen Arbeitswelt sowie der Arbeitnehmer/innen-Politik.
Josef Pröll, der Leiter der ÖVP-Perspektivengruppe, sei eine starke Persönlichkeit, aber "wir
sind nicht konztentriert auf eine Person, sondern wir sind gemeinsam stark", unterstrich Wilhelm Molterer. |
|
|
|
Kalina: Molterer zeigt bei Eurofightern wenig Problembewusstsein
Wien (sk) - Finanzminister Molterer zeigt beim Thema Eurofighter "relativ wenig Problem- bewusstsein",
sagte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Josef Kalina nach der ORF-"Pressestunde" mit dem Finanzminister.
Immerhin hat der Eurofighter- Untersuchungsausschuss in den letzten Wochen zahlreiche neue Erkenntnisse gebracht,
"die man nicht einfach so vom Tisch wischen kann, wie es der Finanzminister macht", sagte Kalina. Dabei
müsste ja gerade Molterer in seiner Funktion froh sein über jede Möglichkeit, wie man den Steuerzahlern
Geld ersparen kann.
Und auch bei der Frage der nicht entnommenen Gewinne für Freiberufler sei der Finanzminister klare Antworten
schuldig geblieben, sagte Kalina. Es gebe kein Verständnis dafür, dass für ein 100-Millionen-Euro-Steuerzuckerl
für Höchstverdiener andere Vorhaben der Regierung in Mitleidenschaft gezogen würden. "Wir erwarten
uns präzise Vorschläge, wie die ÖVP, wenn sie schon eine Reparatur des Gesetzes ausschließt,
diese Summe gegenfinanzieren will", erklärte Kalina am 04.02. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Die SPÖ tritt dafür ein, das Gesetz zu den nicht entnommenen Gewinnen insgesamt zu reparieren. Daher
will die SPÖ gemeinsam mit den Sozialpartnern dahin kommen, dass wirklich jene Betriebe profitieren, die eine
Eigenkapitalstärkung brauchen; das betrifft vor allem auch die Tourismusbetriebe.
Positiv wertete Kalina freilich Molterers Bekenntnis zur gemeinsamen Arbeit und das Bekenntnis der ÖVP, in
einer gemeinsamen Regierungsklausur die Kernthemen Wachstum und Beschäftigung gemeinsam anzugehen. |
|
|
|
Rossman: Molterer soll endlich die Katze aus dem Sack lassen
Wien (grüne) - "Finanzminister Molterer soll endlich die Katze aus dem Sack lassen und
sagen, wie er die Budgeteinsparungen für die nächsten zwei Jahre zustande bringen will. Die genannten
Maßnahmen wie Budgetbindungen und Personaleinsparungen sind zu wenig. Mit welchen Belastungen müssen
die ÖsterreicherInnen rechnen?", so Bruno Rossmann, Budget- und Finanzsprecher der Grünen, in Reaktion
auf die Aussagen von Finanzminister Molterer in der Pressestunde. Mit Budgettricks werde sich keine nachhaltige
Sanierung des Budgets erreichen lassen.
Zu den nicht entnommenen Gewinnen merkt Rossmann an, dass es "unsinnig ist, diese Regelung auf die FreiberuflerInnen
auszuweiten. Sollte es im Rahmen einer Sanierung des Gesetzes nicht gelingen, zu einer echten Investitionsförderung
zu kommen, sollte das steuerbegünstigte 'Prämiensparen' gänzlich abgeschafft werden". |
|
|
|
Kickl: Molterer bestätigt Perspektivlosigkeit der Bundesregierung
Wien (fpd) - Die Perspektivlosigkeit der rot-schwarzen Regierung sieht FPÖ-Generalsekretär
NAbg. Herbert Kickl durch die ORF-Pressestunde mit Vizekanzler Molterer einmal mehr bestätigt. Die Ankündigung
Molterers, dass er die Budgets 2007 und 2008 "mit sehr restriktiver Hand" gestalten wolle, bedeute wahrscheinlich,
dass die Regierung die Menschen in diesem Land wieder über jeden Anstand hinaus belasten werde, während
man dem Großkapital wieder Privilegien über Privilegien zugestehe, prophezeite Kickl. Und Molterers
Aussage, dass die Koalition ihre Zweidrittelmehrheit "offensiv und effizient nützen" werde, lasse
Schlimmstes befürchten. Schon in den Neunziger Jahren habe die damalige große Koalition ihre Verfassungsmehrheit
für die absurdesten Maßnahmen missbraucht. Die Vertretungsregelung für Bundeskanzler und Vizekanzler
zeige ja schon, wohin die Reise gehe.
Insgesamt habe die Pressestunde gezeigt, dass diese Regierung nicht gestalten, sondern nur verwalten wolle, erklärte
Kickl. Molterer selbst sei wie sein Vorgänger als Finanzminister ein bedingungsloser Jünger des Neoliberalismus.
Von Grasser unterscheide ihn nur, dass man ihn wahrscheinlich seltener auf den Schickeria-Seiten der Hochglanzmagazine
sehen werde. |
|
|
|
Grosz: Regierung, bitte aufwachen!
Wien (bzö) - "Die heutigen Aussagen von Wilhelm Molterer sind ein eindeutiger Beweis für
den derzeitigen Stillstand in Österreich durch die neue große Koalition", reagiert BZÖ- Generalsekretär
Gerald Grosz auf den Auftritt des neuen ÖVP-Vizekanzlers in der ORF-Pressestunde: "Das vereinbarte Regierungsprogramm
ist das Papier nicht Wert, auf dem es steht und besteht ausschließlich aus Überschriften ohne konkrete
Ziele für Österreich. Bis heute hat sich an der Ideenlosig- und Untätigkeit der Regierung nichts
geändert."
Die Bundesregierung stehe nicht nur für Wortbruch, sondern auch für gelebte Faulheit und Stillstand.
Grosz: "Das war heute eine wirklich nette Plauderstunde des Herrn Molterer, dessen Freude über sein neues
Amt als Vizekanzler so groß ist, dass er dabei völlig auf das anstehende Arbeitspensum vergisst."
Der BZÖ-Generalsekretär begrüßt aber den Vorstoß Molterers, bei der Auslieferung von
Ex-Bawag-Chef Helmut Elsner mehr Druck zu machen sowie der Forderung nach einem Investivlohnmodell. Das BZÖ
spreche sich bereits seit Wochen für die Einführung eines solchen Mitarbeiterbeteiliungsmodells aus. |
|
|
|
Leutner: Molterer bleibt konkrete Vorschläge für mehr Beschäftigung
schuldig
Wien (ögb) - "Das Bekenntnis zur Vollbeschäftigung ist zwar notwendig, konkrete Vorschläge
wie sie erreicht werden sollen, bleibt Vizekanzler Molterer aber weitgehend schuldig", kritisiert Dr. Richard
Leutner, Leitender Sekretär im ÖGB. Die von Molterer in der ORF-Pressestunde angekündigte Offensive
der Mitarbeiterbeteiligung sieht Leutner differenziert: "Eine Beteiligung der Beschäftigten bedeutet
immer auch eine Beteiligung am Unternehmerrisiko", warnt Leutner.
"Nur Arbeit schafft Einkommen. Zur Erreichung der Vollbeschäftigung ist mehr notwendig als ein Lippenbekenntnis.
An einer sofortigen Ankurbelung der Wirtschaft durch Entlastung kleinerer und mittlerer Einkommen werden wir nicht
vorbeikommen, wenn wir mehr Menschen in Beschäftigung bringen wollen", so Leutner. Eine Steuerreform
2010 ist zu spät, sie müsste sofort greifen. "Vor allem die Pendlerinnen und Pendler, auf die eine
Erhöhung der Mineralölsteuer zukommt, müssen dringend entlastet werden", fordert der Leitende
Sekretär eine Anhebung der Pendlerpauschale und des Kilometergeldes.
Außerdem muss massiv in Infrastrukturprojekte investiert werden, um den Arbeitsmarkt direkt anzukurbeln.
Über die Umsetzung der Ansätze, die dazu im Regierungsübereinkommen stehen, müssen unverzüglich
Gespräche aufgenommen werden, fordert Leutner.
Dass die Beschäftigten in Zukunft verstärkt an den Unternehmen, für die sie arbeiten, beteiligt
sein sollen, sieht Leutner differenziert: "Mitarbeiterbeteiligung kann höchstens eine Ergänzung
zur aktiven Lohn- und Kollektivvertragspolitik der Sozialpartner sein." Er gibt zu bedenken, dass die Beschäftigten
im Falle einer Mitarbeiterbeteiligung auch an Verlusten beteiligt wären. "Einer Abwälzung des Unternehmerrisikos
auf ArbeiterInnen und Angestellte werden wir nicht zustimmen", so Leutner abschließend. |
|
zurück |
|
|