St. Pölten (nöwpd) - Fast ein Drittel der hochwassergefährdeten
Objekte in Österreich entfällt auf Niederösterreich. Hier stehen fast 74.000 von insgesamt rund
242.000 bundesweit. Davon gelten in Niederösterreich laut einer Erhebung des Institutes für Wirtschaftsforschung
(WIFO) 9,7 Prozent als potentiell hoch gefährdete Objekte. Nur in Vorarlberg, Salzburg und Tirol ist die Hochwassergefahr
noch größer.
Die volkswirtschaftlichen Schäden seien meist höher als die direkten Sachschäden, meint das WIFO
und macht dafür vor allem Mängel im Risikomanagement verantwortlich: "Durch Koordinationsprobleme
der Gebietskörperschaften wurden Flächen mit hohem Gefahrenpotential zur Verbauung gewidmet." Das
extreme Schadensausmaß des Jahres 2002 in der Höhe von 2,9 Milliarden Euro war nicht zuletzt eine Folge
davon, "dass zur Schadenprävention zu wenig Baumaßnahmen umgesetzt wurden."
Das WIFO spricht sich für den Ausstieg der öffentlichen Hand aus der direkten Schadenkompensation an
Privathaushalte aus. Zugleich sollte eine Versicherungspflicht mit risikogerechten Prämien eingeführt
werden, wobei die Gemeinden einkommensschwachen Haushalten Prämienzuschüsse gewähren müssten.
"Damit bleiben Versicherungen auch in Hochrisikozonen leistbar", meint das WIFO, und außerdem würden
auf diese Weise die Gemeinden für ihre Fehler als Baubehörde in die Pflicht genommen. |