Europas Bahnfrachtdienste wollen Bahnliberalisierung voll nutzen  

erstellt am
02. 02. 07

Hochrangige Konferenz mit großen Zielen, ohne nationale Politiker
Brüssel (övp-pd) - "Es ist zu begrüßen, dass die Europäischen Eisenbahngesellschaften gemeinsam und engagiert an einem Ausbau eines dedizierten Güterbeförderungsnetzes arbeiten wollen, um so die jüngst in Kraft getretene volle Liberalisierung des Güterbeförderung mit der Bahn umfassend nutzen zu können. Europa braucht eine nachhaltige Umstellung der Güterbeförderung von der Strasse auf die Bahn - im Interesse der Verkehrssituation auf unseren Strassen, im Interesse der Umwelt und damit der Lebensqualität der Bürger", sagte der ÖVP-Verkehrssprecher im Europäischen Parlament, Univ. Prof. Dr. Reinhard Rack, am 01.02. in Brüssel.

Bei einer mit über 300 Teilnehmern hochrangige besetzten Fachkonferenz der 'Gemeinschaft der europäischen Bahnen und Infrastrukturgesellschaften' (CER) in Brüssel unterzeichneten in dieser Woche die europäischen Verbände der Bahnfrachtbetreiber, Infrastrukturunternehmen und Hersteller, CER, UIC, EIM und UNIFE, eine Erklärung, mit der sie sich zum Ausbau eines nachhaltigen Frachttransportnetzwerks auf der Schiene in ganz Europa verpflichten. "Der Wettbewerb in den vergangenen Jahren hat massiv zugenommen. Über 500 Unternehmen bieten mittlerweile in der EU Bahnfrachtdienste an. Die Dienstleistungen diversifizieren sich. Um die Liberalisierung im Bahnfrachtsektor aber voll nutzen zu können, braucht es eine bessere Infrastruktur. Wir müssen mehr Investitionen auf die Schiene bringen", forderte Rack.

Umso bedauerlicher für den ÖVP-Europaparlamentarier, dass an der Konferenz in Brüssel zwar dutzende Generaldirektoren und Vorsitzende auch der größten europäischen Bahnfrachtunternehmen anwesend waren, aber außer dem EU-Ratsvorsitzenden und deutschen Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee kaum nationale Politiker teilgenommen hatten. "Für mich ist das eine weitere versäumte Chance. Die Fördermittel der Union auch für den Ausbau der Transeuropäischen Bahnnetze sind bereits gekürzt worden, das Geld liegt heute weder auf der Strasse noch auf der Schiene herum. Diese Konferenz wäre eine Gelegenheit gewesen, im europäischen Kontext nach gemeinsamen Lösungen zu suchen, anstatt weiterhin an nationalen Vorstellungen festzuhalten", bedauerte Rack abschließend.
 
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