Parkinson-Krankheit erkennen bevor sie ausbricht  

erstellt am
02. 02. 07

Poewe: Bildgebende Verfahren als Hoffnung
Innsbruck (universität) - "Eine Million Parkinson-Kranke gibt es EU-weit. In Österreich sind es 20.000. "Mit zunehmender Lebenserwartung wird auch der Anteil der Parkinson-Kranken in unserer Gesellschaft größer. Rechtzeitig gegensteuern - Morbus Parkinson frühzeitigst erkennen und vorbeugend behandeln, lange bevor die klassischen Symptome auftreten - das ist unser Ziel", erklärte Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe, Vorstand der Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie, am 02.02. am Rande des "1st International Symposium on Neuroimaging in Parkinson's Disease" in Igls bei Innsbruck.

"Nach der Alzheimer-Demenz ist Morbus Parkinson das häufigste neurodegenerative Leiden. Je älter wir werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer Parkinson-Erkrankung. Bei den über 50jährigen sind es noch zwei Prozent, bei den über 65-jährigen leiden bereits bis zu drei Prozent an einem Morbus Parkinson", betont der Neurologe. Frühzeitigste Diagnose könne daher das Gesundheitssystem entlasten und die Lebensqualität der Betroffenen weiter verbessern.

Bei der frühzeitigen Diagnose dieser Erkrankung, der Erforschung ihrer genauen Ursachen und der Entwicklung vorbeugender Therapiestrategien haben bildgebende Verfahren eine Schlüsselrolle. Mit der Weiterentwicklung dieser Untersuchungstechniken für das Gehirn - insbesondere der Magnetresonanztomographie und der Ultraschalluntersuchung - ist laut Poewe zu hoffen, "dass die Parkinson-Krankheit in Zukunft bereits einige Jahre vor dem Auftreten der typischen Beschwerden wie Zittern, Steifigkeit und Bewegungsarmut erkannt werden kann. Das ist die Voraussetzung zur Entwicklung von prophylaktischen Maßnahmen".

Bildgebende Untersuchungstechniken des Gehirns (Neuroimaging) speziell bei der Parkinson-Früherkennung und Therapie stehen bis Samstag im Zentrum des zweitägigen Symposions unter Schirmherrschaft der "Movement Disorder Society" in Igls. Teilnehmer sind die weltweit führenden Experten im Feld des Neuroimaging aus Europa, den USA und Japan. Neuroimaging ist ein international renommierter Forschungsschwerpunkt der Medizinischen Universität Innsbruck. Involviert sind die Arbeitsgruppen der Klinik für Neurologie (Arbeitsgruppe Parkinson-Forschung, Leiter: Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe sowie die Kliniken für Nuklearmedizin (Leiterin: Univ.-Prof. Dr. Irene Virgolini) und Radiodiagnostik (Leiter: Univ.-Prof. Dr. Werner Jaschke). In Innsbruck sind vor Kurzem mehrere neue Studien zu Parkinson angelaufen. Morbus Parkinson ist eine langsam fortschreitende Erkrankung des zentralen Nervensystems. Aus noch ungeklärten Gründen sterben dabei im Gehirn Nervenzellen ab, die den für Bewegungsabläufe sehr wichtigen Botenstoff Dopamin erzeugen.
 
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