Poewe: Bildgebende Verfahren als Hoffnung
Innsbruck (universität) - "Eine Million Parkinson-Kranke gibt es EU-weit. In Österreich
sind es 20.000. "Mit zunehmender Lebenserwartung wird auch der Anteil der Parkinson-Kranken in unserer Gesellschaft
größer. Rechtzeitig gegensteuern - Morbus Parkinson frühzeitigst erkennen und vorbeugend behandeln,
lange bevor die klassischen Symptome auftreten - das ist unser Ziel", erklärte Univ.-Prof. Dr. Werner
Poewe, Vorstand der Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie, am 02.02. am Rande des "1st International
Symposium on Neuroimaging in Parkinson's Disease" in Igls bei Innsbruck.
"Nach der Alzheimer-Demenz ist Morbus Parkinson das häufigste neurodegenerative Leiden. Je älter
wir werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer Parkinson-Erkrankung. Bei den über 50jährigen
sind es noch zwei Prozent, bei den über 65-jährigen leiden bereits bis zu drei Prozent an einem Morbus
Parkinson", betont der Neurologe. Frühzeitigste Diagnose könne daher das Gesundheitssystem entlasten
und die Lebensqualität der Betroffenen weiter verbessern.
Bei der frühzeitigen Diagnose dieser Erkrankung, der Erforschung ihrer genauen Ursachen und der Entwicklung
vorbeugender Therapiestrategien haben bildgebende Verfahren eine Schlüsselrolle. Mit der Weiterentwicklung
dieser Untersuchungstechniken für das Gehirn - insbesondere der Magnetresonanztomographie und der Ultraschalluntersuchung
- ist laut Poewe zu hoffen, "dass die Parkinson-Krankheit in Zukunft bereits einige Jahre vor dem Auftreten
der typischen Beschwerden wie Zittern, Steifigkeit und Bewegungsarmut erkannt werden kann. Das ist die Voraussetzung
zur Entwicklung von prophylaktischen Maßnahmen".
Bildgebende Untersuchungstechniken des Gehirns (Neuroimaging) speziell bei der Parkinson-Früherkennung und
Therapie stehen bis Samstag im Zentrum des zweitägigen Symposions unter Schirmherrschaft der "Movement
Disorder Society" in Igls. Teilnehmer sind die weltweit führenden Experten im Feld des Neuroimaging aus
Europa, den USA und Japan. Neuroimaging ist ein international renommierter Forschungsschwerpunkt der Medizinischen
Universität Innsbruck. Involviert sind die Arbeitsgruppen der Klinik für Neurologie (Arbeitsgruppe Parkinson-Forschung,
Leiter: Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe sowie die Kliniken für Nuklearmedizin (Leiterin: Univ.-Prof. Dr. Irene
Virgolini) und Radiodiagnostik (Leiter: Univ.-Prof. Dr. Werner Jaschke). In Innsbruck sind vor Kurzem mehrere neue
Studien zu Parkinson angelaufen. Morbus Parkinson ist eine langsam fortschreitende Erkrankung des zentralen Nervensystems.
Aus noch ungeklärten Gründen sterben dabei im Gehirn Nervenzellen ab, die den für Bewegungsabläufe
sehr wichtigen Botenstoff Dopamin erzeugen. |