Spezielles Krankheitsbild erfordert spezielle Betreuung - Wohngruppe in Schloss Haus auf diese
Bedürfnisse angepasst
Linz (lk) - Erstmals wurde in Oberösterreich ein spezielles Wohnangebot für an Chorea Huntington
erkrankte Personen geschaffen, das dieser Tage im Schloss Haus in Wartberg ob der Aist als landeseigene Sozialeinrichtung
in Betrieb genommen wurde. "Damit haben wir endlich ein Wohnangebot, das speziell auf die Bedürfnisse
der von dieser Krankheit Betroffenen abgestimmt ist!" freuen sich Sozial-Landesrat Josef Ackerl und der für
landeseigene Sozialeinrichtungen zuständige Landesrat Dr. Josef Stockinger. "Ein weiterer Schritt zum
Erreichen von mehr Chancengleichheit für die Menschen in unserem Land!"
Aufgrund der Symptome benötigen Menschen mit Chorea Huntington ein besonders hohes und spezialisiertes Maß
an Betreuung, vor allem auch hinsichtlich spezieller Ernährungsanforderungen. Bislang wurden die Betroffenen
zwar in diversen Einrichtungen des Landes mitbetreut, ein speziell auf sie abgestimmtes Angebot - in Form einer
Wohngruppe - gab es aber nicht. Durch eine Umgestaltung einer Wohngruppe im Pflege- und Betreuungszentrum Schloss
Haus kann nun erstmalig eine eigene Wohngruppe für Menschen mit Chorea Huntington schrittweise in Betrieb
genommen werden. Die letztlich insgesamt sechs Plätze bieten eine Vollbetreuung und bei Bedarf Beschäftigungs-
und Therapieangebote.
Chorea Huntington ist eine seltene, vererbbare Erkrankung des Gehirns. Sie bricht meist zwischen dem 35. und 45.
Lebensjahr aus und verläuft fortschreitend, allerdings von Patient/in zu Patient/in verschieden. Der Name
Chorea leitet sich aus dem Griechischen ab (choreia = Tanz) und rührt von den für die Erkrankung typischen,
zeitweise einsetzenden unwillkürlichen, raschen, unregelmäßigen und nicht vorhersehbaren Bewegungen
her (daher auch die frühere Bezeichnung "Veitstanz"). George Huntington war ein amerikanischer Arzt
des 19. Jahrhunderts, der diese Krankheit zuerst beschrieb. |