Daten zur Wirtschafts- und Sozialstruktur für Dezember 2006 erschienen
Salzburg (lk) - Im Jahr 2006 hat sich der Salzburger Arbeitsmarkt sehr erfreulich entwickelt. Mit
einem Plus von 2,0 Prozent bei den unselbstständig Beschäftigten (Österreich: + 1,6 %) und einem
Minus von 10,3 Prozent bei den Arbeitslosen (Österreich: - 5,3 %) erzielte Salzburg den stärksten Rückgang
bei der Zahl der Arbeitslosen und den zweithöchsten Beschäftigungszuwachs aller Bundesländer. Daraus
resultiert eine Arbeitslosenrate von 4,5 %, die deutlich unter dem Österreichwert von 6,8 Prozent liegt und
im Bundesländervergleich nur von Oberösterreich mit 4,3 Prozent unterboten wird. Zur Klarstellung muss
festgehalten werden – nachdem hier immer wieder gegengerechnet wird –, dass dem Rückgang der Zahl der Arbeitslosen
zwar eine Zunahme der Personen in Schulungsmaßnahmen gegenübersteht (womit der Arbeitsmarkt entlastet
wurde), aber nur im Ausmaß von etwa zwei Fünftel dieses Rückganges. Mit anderen Worten: Auch wenn
diese Personen den Arbeitslosen zugezählt würden, ergäbe sich für Salzburg immer noch ein kräftiger
Rückgang von 5,7 Prozent (Österreich: - 1,5 %). Dies geht unter anderem aus den vom Landesstatistischen
Dienst unter der Leitung von Hofrat Mag. Josef Raos vorgelegten "Daten zur Wirtschaft- und Sozialstruktur"
für Dezember 2006 hervor
Noch stärker als die Zahl der Arbeitslosen insgesamt ist im Jahr 2006 übrigens die Zahl der jugendlichen
Arbeitslosen (im Alter von 15 bis unter 25 Jahren) gesunken, und zwar um - 14,2 Prozent. Ergänzend sei noch
festgehalten, dass sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit fast zur Gänze auf vier Berufsgruppen konzentrierte,
und zwar auf die Verwaltungs- und Büroberufe (- 14,2 %), die Industrie- und Gewerbeberufe (- 12,6 %), die
Handels- und Verkehrsberufe (- 12,5 %) und die Dienstleistungsberufe (- 5,7 %), und hier insbesondere die Fremdenverkehrsberufe.
Im Dezember 2006 entsprach in Salzburg der Beschäftigungszuwachs mit + 1,8 Prozent (Österreich: ebenfalls
+ 1,8 %) in etwa dem Jahresdurchschnitt, der Rückgang der Zahl der Arbeitslosen betrug für den Dezember
sensationelle 15,2 Prozent (Österreich: - 9,2 %) und war damit stärker als über das gesamte Jahr
2006 betrachtet. Saisonal bedingt lag die Dezember-Arbeitslosenrate in Salzburg mit 4,2 Prozent unter dem Jahresdurchschnitt
von 4,5 Prozent, auf Österreichebene mit 7,9 Prozent jedoch über dem Jahresdurchschnitt von 6,8 Prozent.
Erfreulicher Start in die Wintersaison 2006/07
Die Wintersaison 2006/07 begann in Salzburg mit einem Plus bei den Gästeankünften von 8,4 Prozent
im November und von 4,5 Prozent im Dezember sowie einem Anstieg bei den Übernachtungen um 8,1 Prozent im November
und 4,5 Prozent im Dezember sehr erfreulich. Die Zuwächse waren zudem größer als für Österreich
mit 6,3 Prozent bei den Ankünften und 4,7 Prozent bei den Nächtigungen im November bzw. 4,4 Prozent (Ankünfte)
und 3,6 Prozent (Übernachtungen) im Dezember.
Damit setzte sich die positive Entwicklung in den vergangenen Monaten im Fremdenverkehr weiter fort: Im Fremdenverkehrsjahr
2005/06, d.h. im Zeitraum November 2005 bis Oktober 2006, wurden nämlich in Salzburg um + 4,6 Prozent mehr
Gäste begrüßt und um + 2,0 Prozent mehr Nächtigungen verbucht als im Fremdenverkehrsjahr 2004/05.
Die ausgezeichnete Schneelage im Winter 2005/06, das Mozartjahr und die unter idealen Bedingungen durchgeführte
Rad-WM haben sich sehr positiv auf das Fremdenverkehrsergebnis 2005/06 ausgewirkt. Zum Vergleich seien noch die
Zahlen für Österreich angeführt: Während gegenüber dem Fremdenverkehrsjahr 2004/05 auch
auf Österreichebene die Zahl der Gästeankünfte gestiegen ist, konkret um + 2,9 Prozent stagnierte
jedoch die Zahl der Übernachtungen (+ 0,1 %).
Boomender Kfz-Markt zum Jahresende 2006
Zum Jahresende 2006 (IV. Quartal) gab der Kfz-Markt ein kräftiges Lebenszeichen von sich, wobei in Salzburg
das Plus bei den Kfz-Neuzulassungen mit 10,3 Prozent deutlich über der Österreichebene mit 6,0 Prozent
lag. Kräftig gestiegen ist zum Jahresende 2006 auch die Zahl der zum Verkehr neu zugelassenen Personenkraftwagen,
und zwar in Salzburg um + 11,7 Prozent und in Österreich um + 4,6 Prozent Im Jahr 2006 wurden in Salzburg
damit in Summe 31.682 Kraftfahrzeuge neu zum Verkehr zugelassen, womit das Ergebnis des Jahres 2005 beinahe erreicht
wurde (- 0,4 %). Auf Österreichebene sind im Jahresvergleich die Kfz-Neuzulassungen mit + 1,3 Prozent leicht
gestiegen.
Deutliche Zunahme des Steueraufkommens
Im November und auch in den bisher vorliegenden elf Monaten des Jahres 2006 in Summe floss deutlich mehr Geld in
den Steuersäckel als ein Jahr zuvor, und zwar im November in Salzburg um + 2,2 Prozent und in Österreich
um + 2,8 Prozent. Für die ersten elf Monate des heurigen Jahres in Summe beträgt das Plus an Steuereinnahmen
in Salzburg 4,7 Prozent und in Österreich 4,8 Prozent (ohne Berücksichtigung der im Finanzausgleichsgesetz
2005 zusätzlich als gemeinschaftliche – bisher ausschließliche – Bundesabgaben deklarierten Steuern).
Beachtliche Zuwächse im produzierenden Bereich
Auch im September 2006 meldeten die Betriebe der Sachgütererzeugung (einschließlich Bergbau)
und des Bauwesens hohe Produktions- bzw. Umsatzzuwächse. Konkret konnten die Salzburger Betriebe der Sachgütererzeugung
ihre Produktion um + 9,5 Prozent und die Salzburger Bauunternehmen ihre Umsätze um + 16,8 Prozent gegenüber
dem September 2005 steigern. Die Produktions- bzw. Umsatzzuwächse waren damit höher als auf Österreichebene
mit + 8,1 Prozent in der Sachgütererzeugung und + 15,8 Prozent im Bauwesen (der September 2006 ist der letzte
Monat, für den entsprechende Zahlen vorliegen).
Auch für die ersten drei Quartale des Jahres 2006 in Summe war das Produktions- bzw. Umsatzwachstum in der
Sachgütererzeugung inklusive Bergbau mit 12,7 Prozent (Österreich: + 10,5 %) und im Bauwesen mit starken
21,9 Prozent (Österreich: + 16,5 %) höher als im Durchschnitt der neun Bundesländer. Die deutlich
und stärker als auf Österreichebene gestiegenen Auftragsbestände lassen für das IV. Quartal
und in der Folge auch für das gesamte Jahr 2006 für das Land Salzburg eine positive und im Vergleich
zu Österreich günstigere Entwicklung in diesem Wirtschaftsbereich erwarten. |