Schenner: "Branche bewährt sich als Wirtschafts- und Beschäftigungsmotor"
– Stolba: Aussteller der Nachbarländer erfolgreich mit ins Boot geholt
Wien (pwk) - Österreichs Tourismus hat im Jahr 2006 eine weitere Rekordmarke überschritten: im
abgelaufenen Kalenderjahr haben die Gesamtausgaben der Urlaubsgäste erstmals die „magische Grenze“ von 30
Milliarden Euro überschritten. Gegenüber dem vorangegangenen Jahr bedeutet das laut „Tourismus-Satellitenkonto“
des WIFO ein Plus von 3,8 Prozent, erklärte der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in
der WKÖ, Johann Schenner, am 30.01. in einem gemeinsam mit ÖW-Geschäftsführerin Dr. Petra Stolba
abgehaltenen Pressegespräch zur derzeit auf dem Wiener Messegelände stattfindenden Tourismus-Fachmesse
actb („austrian and central european travel business“).
Der Tourismus hat sich trotz starker internationaler Konkurrenz wieder als verlässlicher Motor der heimischen
Wirtschaft bewährt, hob Schenner hervor. Parallel zu den gestiegenen Umsätzen gab es 2006 einen neuen
Beschäftigungsrekord. Im Jahresdurchschnitt waren allein in Hotellerie und Gastronomie 168.000 Personen beschäftigt,
ein Anstieg von 2,8 Prozent gegenüber 2005 (163.644). Damit ist die Wachstumsrate bei den Beschäftigten
in Gastronomie und Hotellerie doppelt so hoch wie in der Gesamtwirtschaft (1,45 Prozent). „Unsere Tourismusbetriebe
haben 2006 in Summe 4.400 neue Arbeitplätze geschaffen. Im Laufe der vergangenen fünf Jahre waren es
sogar 17.5000. Ich denke, wir können stolz auf unsere Mitgliedbetriebe sein“, betonte Schenner vor Journalisten
aus dem In- und Ausland.
Trotz der mittelmäßigen Schneelage sind die Nächtigungen in der bisherigen Wintersaison 2006/07
sogar gestiegen, und zwar um fast vier Prozent im November und Dezember 2006. Für die im Jänner vom Schneemangel
betroffenen Regionen ist rasche Hilfe in Sicht: „Das Wirtschaftsministerium hat, mit unserer Mitwirkung, den stark
betroffenen Unternehmen eine Unterstützung über die Tourismusbank (ÖHT) und die Bundesförderstelle
(aws) zugesagt. Die Österreichische Hoteliervereinigung hat die Problematik bei ihrer Tagung zum Thema gemacht,
und wir haben sehr rasch die Lösung gebracht“, so Schenner. „Unterm Strich sind die Zahlen durchaus erfreulich,
und keine Katastrophe. Dort, wo es wirklich Probleme gibt, wird geholfen“, fasste der Sprecher der Tourismuswirtschaft
zusammen.
Mit der „Exportwerkstatt Tourismus“ hat die Bundessparte ein für die Branche maßgeschneidertes Ausbildungsangebot
geschaffen, das die Unternehmen bei der Erschließung neuer Herkunftsmärkte wie Russland oder Asien (Indien,
China) unterstützt. Dieser Hilfestellung zur Internationalisierung des heimischen Tourismus wird zu 75 Prozent
aus Fördermitteln des Wirtschaftsministeriums und der WKÖ finanziert. Die Teilnehmer zahlen einen Selbstbehalt
von 25 Prozent. Die ersten Workshops werden im Frühjahr 2007 starten und in allen neun Bundesländern
angeboten.
Mit der Erweiterung der „atb“ zur „actb“ werden erstmals Aussteller aus Österreichs Nachbarländern mit
ins Boot geholt. „Indem wir hier in Wien ein weiter gefasstes Angebot präsentieren, können wir den Einkäufern
aus aller Welt einen noch größeren Nutzen bieten“, beschrieb ÖW-Geschäftsführerin Stolba
die neue Messe-Strategie. Durch Zusammenrücken können sich benachbarte Regionen im globalen Wettbewerb
zudem noch besser behaupten.
Aus Sicht der ÖW, so Stolba, ist diese Rechnung aufgegangen: 872 Einkäufer aus aller Welt suchen während
der actb (28. bis 30.1.) in 302 Kojen von 531 Firmen nach den besten Urlaubsangeboten für ihre Kunden. Bei
der „atb 2006“ waren 772 Einkäufer registriert. Gegenüber dem Vorjahr sind damit um genau 100 mehr Einkäufer
unterwegs, berichtete Stolba vom deutlich gestiegenen Interesse der Fachwelt an der Incoming-Veranstaltung.
Im Rahmen der neuen actb präsentiert sich die internationale Werbegemeinschaft „Die Donau“ erstmals als integrierter
Bestandteil der Tourismusbörse. Unter dem neuen Namen „Donausalon“ nehmen 42 Donau-Aussteller aus sieben Mitgliedsländern
an der Veranstaltung teil. |