Pühringer: Oberösterreichs wichtige Verkehrsinfrastrukturprojekte dürfen vom Bund
nicht in Frage gestellt werden
Linz (lk) - Zur laufenden Diskussion über die Machbarkeit und Finanzierbarkeit der wichtigen
oberösterreichischen Verkehrsinfrastrukturprojekte der letzten Tage erklärte Landeshauptmann Dr. Josef
Pühringer, dass er davon ausgehe, dass diese Projekte grundsätzlich nicht in Frage gestellt werden, finanzierbar
sind und auch die Terminpläne halten. Als "Koalitionsverhandler" wisse er, dass die 10,5 Milliarden
Euro (6 Milliarden Euro für die ÖBB und 4,5 Milliarden Euro für die ASFINAG) als Investitionssumme
festgelegt worden sind, damit alle bereits verordneten Projekte auch tatsächlich im vorgesehenen Zeitplan
realisiert werden können. Davon sind alle Verhandler ausgegangen und darauf haben vor allem die Vertreter
der Bundesländer im Verhandlungskomitee großen Wert gelegt.
Nachdem diese 10,5 Milliarden Euro Investitionssumme für die Zeit 2007 - 2010, also für die nächsten
vier Jahre, fixiert wurde, sehe er die oberösterreichischen Projekte aus finanziellen Gründen auch nicht
gefährdet.
Oberösterreich besitzt ein Verkehrswegenetz, das rund 15 Prozent der Gesamtrepublik entspricht, hat über
17,1 Prozent der Einwohner der Republik und ist Wirtschafts- und Exportstandort Nummer 1 von Österreich. "Ich
gehe daher davon aus, dass dem Land Oberösterreich rund 2 Milliarden Euro als Investsumme bis 2010 aus diesem
Gesamttopf von 10,5 Milliarden Euro zustehen. Damit lassen sich aus meiner Sicht jene Raten, die bei den oberösterreichischen
Verkehrsprojekten anfallen, auch tatsächlich begleichen", betonte Landeshauptmann Dr. Pühringer.
Spricht man Oberösterreich den entsprechenden Stellenwert auch seitens der neuen Bundesregierung zu, dann
können Projekte wie der Westring, die S 10, die Generalsanierung der A 8, der Vollausbau der A 9, die Summerauerbahn,
etc. nicht in Frage gestellt werden.
Pühringer: "Ich nehme zur Kenntnis, dass Infrastrukturminister Werner Faymann sich bis März einen
Überblick über die Infrastrukturprojekte in ganz Österreich, über deren Stand der Planung und
Realisierung verschaffen will. Das ist vollkommen legitim, aber anschließend werden wir mit letzter Konsequenz
die Zusagen der "Vorgänger-Regierung" im Hinblick auf die Infrastrukturprojekte konsequent einfordern."
Landeshauptmann Pühringer hat Infrastrukturminister Faymann wenige Tage nach seiner Angelobung als neues
Mitglied der Bundesregierung bereits zu einem Besuch nach Oberösterreich eingeladen, um ihn vor Ort von der
Wichtigkeit der oberösterreichischen Infrastrukturprojekte zu überzeugen.
"Mir ist zwar klar, dass man nicht mit der Apothekerwaage nach Straßen- oder Schienenlänge und
Einwohnergröße die Gelder für die Infrastrukturprojekte aufteilen kann, aber es muss die Bedeutung
Oberösterreichs als großes und wirtschaftsstarkes Bundesland, gerade beim Ausbau der Infrastruktur entsprechend
bewertet werden", betonte Pühringer. Er erinnerte auch daran, dass gerade in den letzten zwei Funktionsperioden
mit der Fertigstellung der Bahnhöfe Linz und Wels, der Fertigstellung der Welser Westspange, der Pyhrn-Autobahn
und der Untertunnelung der Linzer Stadtautobahn ganz wichtige Infrastrukturprojekte realisiert wurden. Dieser konsequente
Weg des Ausbaus der Verkehrsinfrastruktur muss auch in der neuen Regierung eine entsprechende Fortsetzung finden,
betonte der Landeshauptmann.
Pühringer kündigte auch an, Infrastrukturminister Faymann in einem schriftlich vorgelegten Konzept klarzulegen,
dass bei gerechter Zuteilung von etwa 2 Milliarden Euro alle wichtigen Verkehrsinfrastrukturprojekte hinsichtlich
ihrer Ausbauetappen bis 2010 dotierbar sind und daher keine Notwendigkeit bestehe, Zeitpläne zu verändern. |