Zahl der Aufträge wächst langsamer, besonders jene aus dem Ausland – Beschäftigung
wächst weiter, wenn auch etwas weniger stark
Wien (ba-ca) - Nach dem starken Anstieg des BA-CA EinkaufsManagerIndex (BA-CA EMI) im Verlauf des
vergangenen Jahres dürfte das Wachstum im November 2006 seinen Höhepunkt erreicht haben. Nach einem ersten
leichten Rückgang im Dezember auf 57,7 sank der BA-CA EMI im Jänner erkennbar auf 56,0. „Die Industrie
wächst weiterhin. Die Zeit der außergewöhnlich starken Zuwächse liegt aber hinter uns“, sagt
Marianne Kager, Chefvolkswirtin der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA).
Schwächere Zuwächse melden die Einkaufsmanager besonders bei den Auslandsaufträgen; dieser Index
ging von 57,4 auf 54,7 zurück - dem niedrigsten Wert seit Oktober 2005. „Bei den Inlandsaufträgen ist
die Situation noch besser. Hier kühlt die konjunkturelle Dynamik langsamer ab“, so Stefan Bruckbauer von der
BA-CA.
Der Index für die Auftragseingänge fiel von 57,3 auf 55,4 – dem niedrigsten Wert seit Februar 2006. Der
Index für das Produktionswachstum fiel von 58,9 gleich auf 56,9 - ebenfalls der niedrigste Wert seit Februar
2006. Dementsprechend fiel auch das gemeldete Wachstum des Auftragsbestandes niedriger aus als zuletzt. Der Index
erreicht einen Wert von 54,2 und zeigt damit, dass Österreichs Industrie noch immer über einen guten
Auftragspolster verfügt. Passend dazu wurde auch im Jänner die Beschäftigung ausgeweitet, wenn auch
etwas weniger stark als noch im Dezember. „Das Beschäftigungswachstum in der Industrie ist trotz nachlassendem
Tempo weiterhin hoch“, so Kager.
Weitere Anzeichen, dass Österreichs Industrie noch immer sehr dynamisch ist, sind der fortschreitende Abbau
von Fertigwarenlagern, die erneute Verlängerung der Lieferzeiten und die weitere Aufstockung der Vormateriallager.
Aber auch bei diesen Indikatoren dürfte das stärkste Wachstum Ende 2006 erreicht worden sein. Dies gilt
auch für die Einkaufspreise.
Trotz des Rückganges aller Indikatoren gilt: Österreichs Industrie wächst auch zu Beginn des neuen
Jahres stark. Das Wachstum könnte dabei sogar erneut über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegen.
Zeichnet sich nun die erwartete Abkühlung ab, so geschieht dieser Rückgang der Industriedynamik im europäischen
Gleichklang. „Österreichs Industrie verringert zu Jahresbeginn sein Wachstumstempo, kommt also in ruhigeres
Fahrwasser. Stillstand sehen wir jedoch nicht kommen“, so Bruckbauer.
Anmerkung: Werte des EMI über 50,0 weisen auf ein Wachstum gegenüber dem Vormonat hin, Notierungen
unter 50,0 signalisieren einen Rückgang. Je weiter die Werte von 50,0 entfernt sind, desto größer
sind die Wachstums- bzw. Schrumpfungstendenzen. Diese Aussendung enthält die Originaldaten aus der Monatsumfrage
unter Einkaufsleitern der Industrie Österreichs, die von der Bank Austria Creditanstalt gesponsert und unter
der Schirmherrschaft des ÖPWZ seit Oktober 1998 von NTC Research durchgeführt wird. |