Gabmann: Cluster-Konzept stärkt Wirtschaftsstandort
St. Pölten (nlk) - Fast 6.000 NÖ Unternehmen sind im Vorjahr neu gegründet worden:
Mit einer „Überlebensquote“ von 76 Prozent nach fünf Jahren liegt Niederösterreich dabei weit über
dem Österreich-Durchschnitt. Insgesamt haben in den vergangenen beiden Jahren rund 10.000 Firmengründer
4.500 Arbeitsplätze geschaffen, 81 Prozent davon sind „Ein-Personen- Unternehmen“. Laut aktueller Statistik
stiegen in den vergangenen zehn Jahren die Neugründungen um fast 100 Prozent, führend sind die Bezirke
Baden, Mödling, Wien-Umgebung und St. Pölten. Branchenbezogen ist erkennbar, dass das traditionelle Handwerk
stagniert, während der Dienstleistungsbereich boomt. Erfreulich hoch ist auch die Frauenquote der „Start Ups“
mit 40 Prozent.
Ein wichtiges Instrument für diese wirtschaftlichen Erfolge in Niederösterreich sind die relativ neuen
Kooperationsformen der Cluster-Netzwerke für Klein- und Mittelbetriebe. Im Jahr 2001 gestartet, gibt es mittlerweile
in Niederösterreich sechs Cluster, denen 503 Unternehmen mit fast 57.000 Beschäftigten angehören.
Unter Cluster ist eine Plattform enger betrieblicher Zusammenarbeit zu verstehen, die es auch kleineren Betrieben
ermöglicht, bei großen Aufträgen im Wege einer koordinierten Aufgabenteilung mitbieten zu können.
„Gerade für den gewerblichen Mittelstand ist in Zeiten des Wettbewerbsdrucks der Globalisierung die enge Kooperation
ein Standortvorteil“, betont dazu Landeshauptmannstellvertreter Ernest Gabmann.
In diesem Zusammenhang sind auch die Betriebsübernahmen ein wichtiges Thema. In den nächsten zehn Jahren
betrifft das allein in Niederösterreich rund 8.000 Unternehmen, wobei die Quote der Übergaben innerhalb
der Familie sinkt und Übernahmen durch Externe zunehmen. Die rechtzeitige Planung für diesen Schritt
reicht von der Änderung bestehender Verträge bis zu gewerbe- und arbeitsrechtlichen Fragen. 96 Prozent
der übernommenen Betriebe sind auch nach fünf Jahren noch tätig. |