Wien (grüne) - „Immer wieder bei der Bedarfserhebung an Kinderbetreuung zu beginnen ist Unsinn, denn
alle wissen, dass hier dringender Bedarf besteht. Ministerin Kdolsky sollte sich statt dessen bemühen, dass
die nötigen Finanzmittel für den Ausbau der Kinderbetreuungs- einrichtungen zur Verfügung stehen“,
fordert die Familiensprecherin der Grünen, Sabine Mandak. Ohne konkrete Anreize durch den Bund würden
die Länder und Gemeinden jedoch wenig ändern.
„Damit auch Väter eher in Karenz gehen, muss der Kündigungsschutz unbedingt an die Dauer des Kindergeldbezuges
angepasst werden. Es muss verhindert werden, dass der Kindergeldbezug zum Verlust des Arbeitsplatzes führt“,
so Mandak. Derzeit endet der Kündigungsschutz zwei Jahre nach der Geburt des Kindes. Die Bezugsdauer für
das Kinderbetreuungsgeld beträgt jedoch 2,5 Jahre für einen Elternteil und weitere sechs Monate für
den anderen Elternteil. Im letzten Jahr des Kinderbetreuungsgeldbezugs haben also oft weder die Mutter noch der
Vater einen arbeitsrechtlichen Kündigungsschutz.
„Es ist auch nicht einzusehen, warum das neue Kindergeldmodell AlleinerzieherInnen und jene, die sich für
die kürzere Variante entscheiden, benachteiligt. Auch der Wegfall der Zuverdienstgrenze ist längst schon
überfällig “, meint Mandak. Während all jene, die das Karenzgeld 36 Monate lang beziehen, in Summe
rund 15.900 Euro bekommen, werden all jene, die sich für die verkürzte 18-monatige Bezugszeit entscheiden
in Summe nur 14.400 Euro erhalten. Den 16.000 AlleinerzieherInnen stehen statt 18 Monaten nur 15 bzw. wie bisher
30 statt 36 Monate zu. |