Freiheitlicher EU-Mandatar begrüßt Vorstoß der deutschen Ratspräsidentschaft
Wien (fpd) - Es sei höchste Zeit, daß die deutsche EU-Ratspräsidentschaft die zunehmende
Verdrängung sowie die anhaltende Diskriminierung der deutschen Sprache in der EU bekämpfen will, sagte
der freiheitliche EU-Abgeordnete Andreas Mölzer. „Obwohl Deutsch eine Arbeitssprache in der EU ist und obwohl
Deutsch für fast ein Fünftel der EU-Bürger die Muttersprache ist, führt die Sprache Goethes
und Schillers ein Schattendasein“, so Mölzer weiter. Keinesfalls dürfe der Umstand, daß immer mehr
Menschen in der EU die englische oder französische Sprache gut beherrschen als Vorwand für die Zurückdrängung
des Deutschen genommen werden.
Weiters könne Brüssel mit der Beseitigung der Diskriminierung der deutschen Sprache zeigen, daß
die Wahrung der sprachlichen und kulturellen Vielfalt mehr als ein bloßes Lippenbekenntnis ist, betonte der
freiheitliche EU-Mandatar. Überhaupt könne man sich des Eindrucks nicht verwehren, daß die Gleichberechtigung
des Deutschen als Arbeitssprache für Brüssel kein wirkliches Anliegen sei. „Auf meine Anfragen an die
Kommission wegen der Nichtverwendung des Deutschen in den Internetauftritten der britischen und finnischen Ratspräsidentschaft
erhielt ich bloß die Antwort, daß die Kommission wisse, wie wichtig für die deutschsprachigen
Bürger der Zugang zu den Internetseiten der europäischen Organen in ihrer Muttersprache sei. Aber ansonsten
hat die Brüsseler Behörde, die sich sonst immer in alle möglichen Angelegenheiten der Mitgliedstaaten
einmischt, ihre Unzuständigkeit erklärt“, berichtete Mölzer.
Brüssel sei jedenfalls gut beraten, die Diskriminierung des Deutschen als Arbeitssprache zu beenden sowie
insgesamt auch den kleineren Sprachen in der EU eine angemessene Präsenz zu gewährleisten. „Jede Sprache
ist der Träger einer über Jahrhunderte gewachsenen nationalen Identität. Wenn die Eurokratie aber
die bestehende Dominanz des Englischen und Französischen aufrechterhalten und festigen will, dann ist das
nicht nur arrogant und bürgerfeindlich, sondern nährt auch die Befürchtung einer seitens der EU
aufgezwungenen Einheitssprache und Verlust der eigenen Identität und Kultur“, erklärte Mölzer abschließend. |