Die von ihren Kritikern oft als Nebenregierung bezeichnete Sozialpartnerschaft hat in der Bevölkerung
ein gutes Standing
Linz (market) - Die Grundsatzfrage, ob eine Regierung bei ihren Entscheidungen im wirtschaftlichen
und sozialen Bereich die Sozialpartner mit einbeziehen soll oder nicht, wird von der Bevölkerung klar beantwortet:
81 Prozent sprechen sich für eine Einbeziehung aus. Den größten Zuspruch gibt es unter den Selbstständigen
und Personen in leitenden Funktionen.
Der Blick auf die Altersstruktur legt allerdings die Vermutung nahe, dass den Jungen die Sozialpartnerschaft nicht
mehr so vertraut ist, denn beinahe jeder Fünfte enthielt sich hier einer Antwort. Regional betrachtet zeigt
sich ein Ost-West-Gefälle: Während in Ostösterreich mit 88 Prozent der Zuspruch um 7 Prozentpunkte
über dem Bundesschnitt liegt, ist dieser in Westösterreich mit 74 Prozent unterdurchschnittlich ausgeprägt.
Obwohl die überwiegende Mehrheit von 81 Prozent in der Bevölkerung prinzipiell die Einbeziehung der Sozialpartner
wünscht, muss das Vertrauen in deren Lösungskompetenz immer wieder von neuem erarbeitet werden. Von den
14 Prozent ausgewiesenen Kritikern abgesehen, geht ein gutes Viertel nicht automatisch von besseren Lösungen
bei Einbeziehung der Sozialpartner aus. Vor allem die unter 30-Jährigen halten nicht jedes Thema für
Sozialpartner-kompatibel.
Was die Vorgangsweise der neuen Bundesregierung in Bezug auf die Sozialpartnerschaft betrifft, so geht eine Mehrheit
(38 Prozent) davon aus, dass die Sozialpartner in dieser Legislaturperiode eher mehr Gehör finden werden.
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