Wien/Nürnberg (nso) - Sozialminister Erwin Buchinger stellt im Rahmen
einer derzeit stattfindenden EU-Konferenz zum Sozialmodell Europa in Nürnberg die österreichischen Überlegungen
zur bedarfsorientierten Mindestsicherung und zur Mindestpension seinen europäischen AmtskollegInnen vor. Ziel
der hochrangigen Veranstaltung ist es, den Stellenwert der Sozialpolitik im Rahmen der Lissabon-Strategie deutlich
herauszustellen und die positive Wechselwirkung zwischen der Sozial-, Beschäftigungs- und Wirtschaftspolitik
zu betonen.
Gemeinsam mit seinem deutschen Gastgeber, Vizekanzler und Arbeits- und Sozialminister Franz Müntefering, arbeitet
Buchinger in Workshops über "Flexicurity", dem Gleichgewicht von Flexibilität und sozialer
Absicherung, mit und holt sich Anregungen aus anderen EU-Mitgliedsstaaten für die großen, bevorstehenden
Reformprojekte in Österreich.
"Viele europäische Kollegen möchten gerne mehr über unser geplantes Konzept der bedarfsorientierten
Mindestsicherung wissen, ich wiederum würde gerne mehr erfahren über das in Skandinavien bereits erprobte
Flexicurity Modell", so Sozialminister Erwin Buchinger.
Erfahrungsaustausch mit dem Leiter der deutschen Bundesagentur für Arbeit
"Lernen aus der Praxis" stand auch im Mittelpunkt eines Treffens zwischen Buchinger und dem Chef der
deutschen Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise am Rande der EU-Konferenz. "Ich habe mit
Frank-Jürgen Weise über die Erfahrung der Bundesagentur für Arbeit bei der Umsetzung von Hartz 4
gesprochen. Wir wollen aus den deutschen Erkenntnissen für unser Projekt der bedarfsorientierten Mindestsicherung
lernen" sagte Buchinger.
"Ich halte den Ideen- und Informationsaustausch für eine conditio sine qua non in Europa. Die Mitgliedsstaaten
können wechselseitig von einander lernen und das Modell eines sozialen Europas voranbringen", erklärte
Buchinger abschließend. |