Wien (sora) - Ein Drittel der österreichischen ArbeitnehmerInnen arbeitet
mehr als 40 Stunden pro Woche. Für 16% ist sogar eine durchschnittliche Arbeitszeit von mindestens 45 Stunden
pro Woche keine Seltenheit, das zeigen die Ergebnisse des Arbeitsklima-Index. Die üblichen 38 oder 40 Stunden
pro Woche arbeiten weniger als die Hälfte der unselbstständig Beschäftigten. Knapp ein Viertel ist
weniger als 35 Stunden pro Woche in der Arbeit.
„Die Arbeitszufriedenheit leidet unter dieser Mehrarbeit“, so Christoph Hofinger, Geschäftsführer und
wissenschaftlicher Leiter von SORA, bei der Präsentation der Auswertung. Wer regelmäßig mehr als
zwei Stunden länger arbeiten muss, ist unzufriedener. Das gilt vor allem für ArbeitnehmerInnen ohne Leitungsfunktion.
Aufstieg kostet Freizeit
Wer allerdings Karriere machen will, arbeitet mehr und länger. Vollzeitbeschäftigte Frauen sind
dementsprechend durchschnittlich 43 Stunden pro Woche am Arbeitsplatz, wenn sie an einem beruflichen Aufstieg interessiert
sind. Bei Männern liegt die Arbeitszeit in diesem Fall bei 44 Stunden pro Woche. Vergleichbare Vollzeitbeschäftigte
ohne Karrierewunsch leisten durchschnittlich um eine halbe bzw. eine Stunde weniger pro Woche.
Teilzeit-Schere
Die entlohnte Arbeit von Frauen liegt pro Woche im Durchschnitt neun Stunden unter jener der Männer.
Das ist vor allem auf den hohen Anteil der Frauen bei den Teilzeitbeschäftigten zurückzuführen.
Laut Arbeitskräfteerhebung des Mikrozensus waren im Jahr 2005 immerhin 40,3% der erwerbstätigen Frauen
teilzeitbeschäftigt.
Die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben wird bei zunehmender Wochenarbeitszeit schwieriger – und zwar sowohl
für Frauen als auch für Männer. Nur ein knappes Drittel jener ArbeitnehmerInnen, die mehr als 40
Stunden pro Woche arbeiten, schafft die Vereinbarkeit mühelos.
Spielräume bei Gleitzeit
Gleitzeit-Regelungen stärken das Wohlbefinden am Arbeitsplatz. 89% jener Beschäftigten, die eine Arbeitszeitregelung
mit Gleitzeitmöglichkeit im Unternehmen haben, sind damit zufrieden. |