LH Haider und LHStv. Dörfler fordern Rahmenplan der ÖBB und Einsatz für Koralmbahn
als TEN-Strecke
Lokalaugenschein im Sondierstollen Mitterpichling – Koralmbahn voll im Zeitplan – Vertrag
ist völlig eindeutig
Klagenfurt (lpd) - Der Bau der Koralmbahn bzw. die Arbeiten am Sondierstollen Mitterpichling, der
Teil der eigentlichen Tunnels wird, liegen voll im Zeitplan. Die Koralmbahn ist der Treibsatz für ein europäisches
Projekt, bekräftigten Landeshauptmann Jörg Haider und Verkehrsreferent LHStv. Gerhard Dörfler am
07.02. bei einer Pressekonferenz in Maria Rojach, nachdem sie zuvor einen Lokalaugeschein im Sondierstollen Mitterpichling
vorgenommen hatten. Haider und Dörfler erhoben die Forderung, den Rahmenplan 2007 bis 2012 der ÖBB rasch
zu fixieren. Dieser Rahmenplan enthält die konkreten Bauprojekte, der zuständige Infrastrukturminister
Werner Faymann sollte ihn bei seinen Besuchen in Steiermark und Kärnten mitbringen.
Weiters betonten Haider und Dörfler, dass die Bundesregierung, wenn sie es mit der Koralmbahn ernst nehme,
sich bei der EU für die Aufnahme als TEN-Strecke bzw. Balitsch-Adriatische Achse (von Danzig über Graz,
Klagenfurt bis nach Bologna) stark machen solle. Damit würde für dieses volkswirtschaftlich und verkehrspolitisch
enorm bedeutsame Projekt mit europäischer Dimension auch eine weitere Mitfanzierung durch EU-Mittel erreicht
werden. Bislang habe die EU schon 4,6 Mio. Euro für die Planung zur Verfügung gestellt.
Haider und Dörfler unterstrichen die Wichtigkeit des Vertragswerkes, das an Klarheit nichts zu wünschen
übrig lasse. Demnach habe der Baubeginn 2008, die Durchbindung 2016 und die endgültige Fertigstellung
2018 zu erfolgen. Der Vertrag sei mit Sicherstellung, Maßnahmen und Fristen eindeutig formuliert, erklärte
auch der Leiter der Infrastrukturabteilung des Landes, Albert Kreiner.
Der Landeshauptmann sagte, dass das Vertragswerk sowie die Eigentümerweisung durch den ehemaligen Vizekanzler
Gorbach sehr wichtig seien. Das Projekt sei nun auf Schiene, auch die Bundesregierung habe die rechtliche Verbindlichkeit
zur Umsetzung zur Kenntnis genommen. Bundeskanzler Alfred Gusenbauer könne jetzt seine Zusage, die er für
die Realisierung der Koralmbahn gemacht habe, umsetzen. Es sei wichtig, rascher zu sein, damit nicht der ebenfalls
in Diskussion stehende Korridor V durch Slowenien früher fertiggestellt sei. Hingewiesen wurde auch auf den
Letter of Intent durch die Staaten Polen, Tschechien, Slowakei, Italien und Österreich, um sich für die
Adriatic-Baltic-Achse als TEN-Strecke und damit als höchstrangiges EU-Schienenprojekt einzusetzen.
Die Sondierung habe bereits einen Tunnelvortrieb von insgesamt 5,5 km erreicht. Damit ist bereits mehr Tunnelstrecke
vorhanden als beim Katschbergtunnel. Vom Westportal geht es rund 3 km hinein in den Berg. 4,5 km würden noch
fehlen, die Sondierung werde noch zwei Jahre dauern, stellten Gesamtkoordinator Klaus Schneider und Projektleiter
Gerhard Harer fest. Insgesamt beträgt die Strecke Klagenfurt – Graz 130 km, der Koralmtunnel ist 32,8 km lang.
An die 300 Bauarbeiter, davon im Kärntner Teil 240, sind an der Erkundung beschäftigt.
Wie Haider sagte, müsse mit der Koralmbahn auch der Semmering-Tunnel folgen und der geplante Hauptbahnhof
Wien. Ohne Koralmbahn jedoch würde es dazu kommen, dass Österreich umfahren werden. Der Vertrag müsse
unbedingt eingehalten werden, betonte auch Dörfler. Die 600 Kärntner Mineure, die derzeit in der Schweiz
tätig sind, könnten dann beim Koralmtunnelbau beschäftigt werden. Insgesamt habe der Tunnel zwei
Röhren, also eine Tunnellänge von 64 km. Mit der Koralmbahn würden weitere Projekte und damit wirtschaftlicher
Aufschwung verbunden sein, wie das Logistikzentrum Fürnitz. Eine projektbegleitende Arbeitsgruppe achtet auf
die zeitgerechte Umsetzung des Tunnels.
Der Landeshauptmann ging auch auf den Werdegang der Koralmbahn näher ein. Man sei durch Anwendung vieler Tricks
so weit gekommen. "Wir sind Wohltäter für die Republik", sagte Haider. |
LH Voves: Der Koralmtunnel ist ein Jahrhundertprojekt
Auch zukünftige Generationen werden von diesem Tunnel profitierenAm Schauplatz eines
Jahrhundertprojekts – Koralmtunnel: Championsleague des Tunnelbaus
Deutschlandsberg/Leibenfeld (lk) - „Der Koralmtunnel ist ein Jahrhundertprojekt. Auch zukünftige
Generationen werden von diesem Tunnel profitieren,“ betonte Landeshauptmann Mag. Franz Voves am Nachmittag des
07.02. bei einem Lokalaugenschein in Leibenfeld die Wichtigkeit des Koralmtunnels für den Wirtschaftsstandort
Steiermark. „Aber wir brauchen genauso den Semmeringtunnel, es gibt keinen Tunnel ohne den anderen.“
Von den bisherigen Bauarbeiten für den Erkundungstunnel Leibenfeld für die Koralmbahn in Deutschlandsberg
zeigte sich Landeshauptmann Voves beeindruckt. Gesamtkoordinator der Koralmbahn, Dipl.-Ing. Dr. Klaus Schneider,
und Projektleiter Mag. Gerhard Harer führten Voves direkt vor Ort in den rund 60 Meter tiefen Zugangsschacht,
von dem aus der eigentliche Erkundungstunnel mit einer Länge von rund 2,2 Kilometer bergwärts in Richtung
Koralpe vorgetrieben wird. Der Erkundungstunnel ist bereits auf einer Länge von 5,5 Kilometer fertig und reicht
von Wettmannstätten bis nach St. Andrä. Auf steirischer Seite sind die Arbeiten laut Harer so gut wie
abgeschlossen. Vorher besichtigte Voves noch die so genannte „Infobox“ – darin können sich die Anrainer ausführlich
über den aktuellen Planungsstand des Projektes Koralmbahn erkundigen.
Projektleiter Harer versicherte dem Landeshauptmann den planmäßigen Fortschritt des Koralmtunnels und
betonte, „dass man sich mit diesem Tunnel ´in der Championsleague des Tunnelbaues´ bewegt“. Im kommenden
Jahr soll der Bau des Koralmtunnels begonnen werden. |