Staatssekretärin Christine Marek besucht Gesundheits- und Sozialsprengel
sowie AMS-Stelle in Lienz
Lienz (bmwa/sts) - Angesichts der aktuellen Pflegediskussion besuchte Staatssekretärin Christine
Marek den Gesundheits- und Sozialsprengel in Lienz. Dieser widmet sich der ambulanten Pflege und Betreuung von
alten, kranken und/oder behinderten Menschen in ihrem eigenen Haus/ihrer eigenen Wohnung. Der Verein, der nicht
auf Gewinn ausgerichtet ist, beschäftigt ca. 50 Menschen, davon viele Frauen in Teilzeit, sowie 32 ehrenamtliche
Helfer. "Dieses ausgezeichnete Modell sichert in einem wichtigen Bereich die Pflege und Betreuung von alten
Menschen in deren Umgebung", so Marek.
Die demografische Entwicklung erfordert es jedoch, für den in der Zukunft steigenden Pflegebedarf weitere
Konzepte und Modelle zu entwickeln. Es sei deshalb absolut positiv, dass Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin
Bartenstein ein erstes tragfähiges Modell zur 24-Stunden Pflege und Betreuung daheim vorgelegt habe. "Pflege
daheim hat für die Menschen oberste Priorität", so Marek. Da Ende Juni das Amnestiegesetz für
Pflege und Betreuung auslaufe, müsse mit Hochdruck an einer gesetzlichen Regelung gearbeitet werden, um 24-Stunden
Pflege und Betreuung zuhause zu ermöglichen. Als nächsten Schritt gelte es, gemeinsam mit den Ländern
die Finanzierung zu diskutieren. Sozialminister Buchinger sei hier wesentlich gefordert, so Marek
Einen Überblick über die Arbeitsmarktsituation in Lienz verschaffte sich die Staatssekretärin gestern
bei einem Besuch der AMS-Stelle in Lienz. Auf Grund der geografischen Gegebenheiten Osttirols liegt die Arbeitslosenquote
über dem landesweiten Durchschnitt Tirols. Besonders bei der Frauenarbeitslosigkeit besteht in Osttirol Handlungsbedarf.
Während die Arbeitslosigkeit der Männer im Jahr 2006 markant zurückgegangen ist, ist jene der Frauen
angestiegen. Der Leiter der AMS-Stelle Lienz Otmar Frena verwies auf verschiedene Projekte - u.a. sozio-ökonomische
Betriebe für Frauen - um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten.
Sehr positive Erfahrung gibt es in Lienz mit den JASG-Lehrgängen. Diese würden bis zu 100 Prozent erfolgreich
verlaufen, so der Leiter der Geschäftsstelle. Sehr oft fehle es den Jugendlichen jedoch an sozialer Kompetenz,
die in kurzer Zeit kaum vermittelt werden kann. Staatssekretärin Marek wies darauf hin, dass eine Reform der
9. Schulstufe und eine Durchforstung der Lehrpläne der Berufsschulen angedacht sei, um die soziale Komponente
bei der Ausbildung der Jugendlichen wieder mehr in den Vordergrund zu stellen. |