Burgstaller überreichte Timothy Ryback einen persönlich gewidmeten Ehrenbecher
Salzburg (lk) - Dr. Timothy Ryback sei einer jener weit blickenden Verantwortungsträger, die
über die Jahre und Jahrzehnte mit ihrem wachen Gespür für weltweite, neue Dialogfelder und zugleich
mit ihrer hohen Wertschätzung für Salzburg hier einen ganz besonderen Ort gestaltet haben. Mit diesen
Worten würdigte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am 08.02. im Schloss Mirabell die Leistungen des langjährigen
Resident Director und Vice President for Communications des Salzburg Seminars. Die Landeshauptfrau bedankte sich
bei Dr. Ryback mit einem persönlich gewidmeten Ehrenbecher und erinnerte daran, dass ihm ihr allererster Gesprächstermin
nach ihrer Amtsübernahme Anfang Mai 2004 gegolten habe. Nach 16-jähriger Tätigkeit in Salzburg folgte
Dr. Ryback nun einer Berufung an die Internationale Diplomatenakademie in Paris. Er wird Salzburg als Co-Director
des von ihm mitbegründeten "Institute for Historical Justice and Reconciliation" des Salzburg Seminars
erhalten bleiben.
Seit 1990 hat Dr. Ryback im Salzburg Seminar in verschiedenen Funktionen tätig. Er war ein höchst lebendiges
und umtriebiges Bindeglied zwischen Salzburg und hohen und höchsten Kreisen der Vereinigten Staaten, Harvard,
dem Supreme Court und auch dem New York Times Magazine, für das er immer wieder schrieb, führte Burgstaller
aus. Seit 1947, der Etablierung des Salzburg Seminar im Schloss Leopoldskron, sei dieser Ort zu einer der produktivsten
und originellsten Kommunikationsstätten geworden. Von der Gründung bis 1963 zählte das Seminar 4.961
Absolventen; von 1964 bis 1978 9.865, von 1978 bis 1991 15.318 und von 1991 bis 2005 25.080 Absolventen.
Die Arbeit für das Seminar habe Ryback nicht daran gehindert, nicht nur journalistisch, sondern auch als Historiker
überaus aktiv zu sein, wie er insbesondere mit seinem viel beachteten Dachau-Buch "Der letzte Überlebende.
Auf der Suche nach Alfred Zahlenfeldt" (2000) unter Beweis gestellt hat. Dass er auch wissenschaftlicher Experte
für Rock-Musik im ehemaligen Ostblock ist und – so nebenbei – Hitlers Privatbibliothek in der Library of Congress
wiederentdeckt hat, das seien nur ein paar unter vielen möglichen Belegen für die Vielfältigkeit
und den Fleiß von Tim Ryback, so Burgstaller weiter. Im Jahr 2003 war er auch einer der Mitbegründer
des seither in Leopoldskron beheimateten "Institute for Historical Justice and Reconciliation", das sich
der Versöhnung in Gesellschaften gewidmet hat, die von historischen Konflikten geprägt sind. Schwerpunkte
sind etwa der Mittlere Osten, Uganda und das frühere Jugoslawien.
Dr. Ryback und dem derzeitigen Präsidenten des Seminars, Stephen Salyer, sei es zu verdanken, dass das Schloss
Leopoldskron bereits in nächster Zukunft gemeinsam mit den Salzburger Festspielen wieder eine lebendige Brücke
zu Max Reinhardt schlagen werde. Damit werde nicht Vergangenes künstlich wiederbelebt, sondern es werden neue
künstlerische Akzente auf altem, fruchtbaren Boden gesetzt werden, sagte die Landeshauptfrau. Als weitere
Beispiele für Rybacks verdienstvolles Wirken nannte Burgstaller den Adventmarkt, den alljährlichen Tag
der offenen Tür, die Partnerschaft mit dem Literaturhaus, die Kooperation mit der Universität Salzburg
und insbesondere auch die Partnerschaft mit dem Sportverein für behinderte Kinder. |