Marek: Lehrlinge
von heute sind die Facharbeitskräfte von morgen
Lienz (bmwa) - Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bürgermeister Dr. Johannes Hibler
umriss Staatssekretärin Christine Marek ihre Arbeitsschwerpunkte für die nächsten vier Jahre. Besonders
hervorgehoben wurde dabei die große Bedeutung der Lehrlingsausbildung. "Lehrlinge von heute sind die
qualifizierten Facharbeitskräfte von morgen", so Marek. Deshalb werde auch der erfolgreiche Blum-Bonus
fortgeschrieben, mit dessen Unterstützung die Lehrlingszahlen wieder nach oben gehen. Wurden 2004 noch 35.938
Lehrlinge im 1. Lehrjahr ausgebildet, konnte diese Zahl 2006 auf 39.399 gesteigert werden.
Auch in Lienz ist der Lehrstellenmarkt sehr dynamisch. 33 Lehrstellensuchenden (+2 / +4,7 Prozent) standen 2006
35 gemeldete offene Lehrstellen (+14 / +69,4 %) gegenüber. "Wir wollen die Lehrlingsausbildung auch weiter
professionalisieren", so Marek. Lehrpläne in Berufsschulen sollen sowohl hinsichtlich IT-Ausbildung als
auch Fremdsprachen durchforstet werden. Auch die Durchlässigkeit zwischen den Bildungssystemen müsse
verbessert werden. Als positives Beispiel nannte Marek einen jungen Lehrling des Unternehmens M-Preis in Matrei,
Landessiegerin des Tiroler Lehrlingswettbewerbes 2006, die nächstes Jahr bereits eine Filiale übernehmen
soll. Marek kündigte auch an, ab nächstem Jahr einen österreichweiten Lehrlingstag in allen Bundesländern
abhalten zu wollen, um Best-Practice-Beispiele vor den Vorhang zu holen.
Als weiteren Schwerpunkt nannte Marek die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wobei ihr vor allem die betriebliche
Kinderbetreuung am Herzen liegt. Zahlreiche Vorschläge aus ihrer Zeit als Betriebsratsvorsitzende in der Privatwirtschaft
dienen hier nun auch als Vorlage. Marek verwies auch auf das Spannungsfeld zwischen Teilzeit- und Vollzeitarbeitsplätzen,
wobei der Ausbau von qualifizierten Teilzeitarbeitsplätzen im Vordergrund stehe. "Für viele Frauen
ist ein Teilzeitjob oft die einzige Möglichkeit, wieder oder überhaupt in den Beruf einzusteigen",
so Marek. Dies sei auch der Grund, warum die Nachfrage nach Teilzeitarbeit viel größer ist als das Angebot.
Grundsätzlich solle man Teilzeitarbeit allerdings als "Chance für eine begrenzte Zeit" begreifen.
Auch die Stellung der Frau am Arbeitsmarkt stehe im Mittelpunkt ihrer Arbeit, so Marek. Sowohl die Erhöhung
der Frauenbeschäftigungsquote als auch die weitere Schließung der Einkommensschere seien nur zwei wichtige
Ziele in diesem Bereich. Auch hier konnte Marek von einem positiven Beispiel aus der Region Osttirol berichten.
Mit viel Engagement und Fleiß hatte man sich schon vor über 30 Jahren bemüht, eine Filiale des
Textilunternehmens Anita in Matrei anzusiedeln, um Frauenarbeitsplätze in der Region zu schaffen. Mittlerweile
bietet das Unternehmen qualifizierte Arbeitsplätze für 140 Frauen. Die Staatssekretärin wies auch
darauf hin, im Laufe der Woche noch viele Betriebe besichtigen zu wollen, um die zahlreich gewonnenen Eindrücke
in ihre Arbeit einfließen zu lassen. |
Darmann: ÖVP soll Mindestlohn für Lehrlinge nicht nur ankündigen, sondern
auch umsetzen!
Wien (bzö) - BZÖ-Jugendsprecher NAbg. Mag. Gernot Darmann forderte die ÖVP auf, die
400 Euro Mindestlohn für Lehrlinge nicht nur anzukündigen, sondern auch umzusetzen. "Es ist erfreulich,
dass sich JVP-Obfrau Sylvia Fuhrmann jetzt auf einmal für Lehrlinge einsetzt, nachdem sie die von SPÖ
und ÖVP beschlossene Lockerung des Kündigungsschutzes für Lehrlinge nicht verhindern konnte. Offensichtlich
mangelt es ihr an Durchsetzungsstärke in ihrer eigenen Partei."
Angesichts des Facharbeitermangels wäre ein Mindestlohn für Lehrlinge ein Gebot der Stunde. "Der
Lehrberuf muss attraktiver gestaltet werden und wir müssen Jugendlichen die Perspektiven aufzeigen, die ihnen
eine Lehre bieten kann. ÖVP-Minister Bartenstein ist gefordert, diese Maßnahme rasch umzusetzen und
den Worten auch Taten folgen zu lassen", so Darmann abschließend. |