Elastic Taboos. Koreanische Kunst der Gegenwart  

erstellt am
06. 02. 07

Wien (kunsthalle) - Korea ist – ohne die Moderne hinter sich gebracht zu haben – in das Zeitalter der Postmoderne eingetreten. Der Ferne Osten, der sich in weiten Teilen innerhalb von fünf Jahrzehnten rapide von einer ländlichen Gesellschaft in eine urban geprägte Welt verwandelt hat, weist viele, manchmal unauflösbar scheinende Konflikte auf: den Gegensatz zwischen der zen-buddhistisch motivierten Affinität zu Abstraktion und Minimalismus, und dem Chaos einer eklektizistischen Apotheose des Kitsch. Was gestern ganz und gar tabu war, ist heute erlaubt und wird sogar unterstützt – und umgekehrt.

In einem breiten Spektrum versammelt Elastic Taboos Werke von Künstlergenerationen, die noch nie zusammen gezeigt wurden. Die Mischung reicht von so gegensätzlichen Arbeiten, wie einem ironisch „informellen“ Gemälde, das von einem lebenden Hahn am Boden gemalt wird (von Lee Kang-so), bis zu Dokebi, einer rotierenden Skulptur der jungen Künstlerin Lee Seulgi: Bälle die an der Skulptur mit Schnüren befestigt sind, schlagen wie verrückt auf sie ein, wie ein buddhistischer Mönch sein Mok’ Tak (Holzgong) bearbeitet – schwer und laut.

Der mit einem Gameboy komponierte Soundtrack von Bubblyfish (Kim Haeyoung) wiederum lockert die monochromen Arbeiten von Park Seo-bo auf – eine diskrete musikalische Note, die die historische Moderne Koreas untermalt.

Ausstellungsdauer: 16. - 22.2.07
 
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