Jugendwohlfahrt  

erstellt am
19. 02. 07

 Kdolsky: "Koma-Trinken" bekämpfen
Wien (övp-pd) - Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky hat in der ORF Radiosendung "Journal zu Gast" am 17-.02. betont, wie wichtig der Schutz von Jugendlichen ist. Sie hat angekündigt, gegen das Trinken von Alkohol bis zur Besinnungslosigkeit bei Jugendlichen konsequent vorzugehen. Das "Koma-Trinken" wird von der Gastronomie durch "sehr, sehr geringere Preise" unterstützt, so die Ministerin.

"Mystery-Shopper" werden eingesetzt
Die Ministerin will die Alkohol-Abgabe an Jugendliche in Lokalen und im Handel stärker überprüfen und dazu auch "Mystery-Shopper", die unerkannt einkaufen, einsetzen. Bei Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz will sie sehr hart durchgreifen. Nichtalkoholische Getränke in Lokalen müssten deutlich billiger werden als alkoholische. Sie wird diesbezüglich mit der Gastronomie Gespräche führen. "Ich will auch auf Aufklärung setzen und Jugendlichen klar machen, dass Trinken nicht chic ist und kein Ersatz für soziale Wärme", so Kdolsky.

Unterstützung für Raucherentwöhnung
Beim Nikotinentzug auf Krankenschein konkretisiert die Ministerin ihre Pläne: Es soll nur das ärztliche Beratungsgespräch von den Krankenkassen bezahlt werden. "Ein derartiges Beratungsgespräch gibt eine größere Garantie, dass der Nikotinentzug auch erfolgreich ist.Umsetzen wolle sie dies noch im heurigen Jahr", betont die Gesundheitsministerin.

 

 Grossmann: Auf Vorarbeit von Kinder- und JugendanwältInnen zurückgreifen
Rasche um Umsetzung eines österreichweiten einheitlichen Jugendschutzes gefordert
Wien (sk) - "Spät, aber doch hat Ministerin Kdolsky am Wochenende zum wichtigen Thema Jugendschutz Stellung genommen", reagierte die SPÖ-Jugendsprecherin Elisabeth Grossmann auf die Ankündigung von Ministerin Kdolsky, Aufklärungskampagnen gegen Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen zu starten. "So wichtig derartige Einzelaktionen sind, fehlen für weiterführende Maßnahmen nach wie vor die kompetenzrechtlichen Grundlagen. Aus diesem Grund ist es umso notwendiger, endlich einen österreichweit einheitlichen Jugendschutz umzusetzen", fordert Grossmann.
"Die Tatsache, dass es noch immer keine bundeseinheitliche Kompetenzregelung in Sachen Jugendschutz gibt, ist rechtlich untragbar und längst nicht mehr zeitgemäß. In den Koalitionsverhandlungen zum Bereich Jugend habe ich mich deshalb vor allem für einen österreichweit einheltichen Jugendschutz eingesetzt", bekräftigte die SPÖ-Jugendsprecherin. Eine konkrete Ausgestaltung des im Koalitionsabkommen geforderten Gesetzes, könne rasch in Angriff genommen werden. "Wir müssen das Rad nicht neu erfinden, sondern können auf gute Vorarbeiten seitens der österreichischen Kinder- und JugendanwältInnen zurückgreifen", so Grossmann abschließend.

 

Zwerschitz: Aufklärungskampagnen gegen Komatrinken greifen zu kurz
Wien (grüne) - Die Absicht, etwas gegen den Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen vorzugehen, wie es Familienministerin Kdolsky tun will, ist zu begrüßen. "Wenn damit allerdings nur teure Aufklärungskampagnen gemeint sind, dann ist das der falsche Weg. Solche Kampagnen haben schon in der Vergangenheit wenig gebracht. Stattdessen braucht es mehr Geld für spezielle Jugendangebote wie Jugendzentren, Förderung von Jugendorganisationen, mehr unverbindliche Übungen in den Schulen. Jugendliche muss eine selbstbestimmte und vielfältige Freizeitgestaltung ermöglicht werden", fordert Barbara Zwerschitz, Jugendsprecherin der Grünen. Das Problem des Alkoholmissbrauchs ist aber nicht nur ein Problem der Jugendlichen, sondern ein kulturelles Problem. Gerade jetzt im Fasching gibt es zu viele 'Trinkvorbilder' unter den Erwachsenen.

 

 Haubner: Harmonisierung der Jugendschutzgesetze bisher an ÖVP gescheitert!
Wien (bzö) - "Es ist erfreulich, dass spät aber doch auch die ÖVP die Notwendigkeit erkennt, die Jugendschutzgesetze in Österreich zu vereinheitlichen. Dies entspricht einer langjährigen Forderung des BZÖ. Bisher ist diese längst überfällige Harmonisierung aber an den ÖVP regierten Bundesländern gescheitert", sagte heute BZÖ-Klubobmannstellvertreterin Ursula Haubner zu den Ankündigungen von Ministerin Kdolsky im ORF-"Radio Journal".

Es sei nicht einzusehen, dass Themen wie der Alkohol- und Nikotinkonsum oder die Ausgehzeiten von Bundesland zu Bundesland anders geregelt sind. "Die derzeit wirre Gesetzeslage muss gerade im Interesse der jungen Menschen vereinfacht, zusammengelegt und transparent gemacht werden. Es ist nicht verständlich, dass das in einem kleinen Land wie Österreich unterschiedlich gehandhabt wird. Ich habe in meiner Zeit als Ministerin hier die Grundlagen gelegt, jetzt gilt es diesen Weg fortzusetzen und auch gegen den Widerstand der Länder, die bis auf Kärnten hier blockieren, einen bundeseinheitlichen Jugendschutz umzusetzen. Eine einheitliche Regelung vom Neusiedler- bis zum Bodensee ist dringend notwendig", betonte Haubner.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
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