Aktueller Konjunkturtest der Maschinen- und Metallwarenindustrie (MMI)
zeichnet positives Stimmungsbild – Exporte sind entscheidende Triebfeder für Branchenwachstum
Wien (pwk) - Der aktuelle Konjunkturtest der österreichischen Maschinen- und Metallwarenindustrie
sowie die vorliegenden Branchenergebnisse für die ersten drei Quartale 2006 zeichnen eine erste positive Bilanz
für die wirtschaftliche Entwicklung des größten Industriezweigs Österreichs. Die Branche profitierte
von Jänner bis September 2006 von der allgemein günstigen Konjunkturentwicklung im Euro-Raum. Vor allem
das sich seit Mitte 2005 beschleunigende Exportwachstum und die kräftig expandierende Sachgütererzeugung
hatten positive Effekte auf die wirtschaftliche Entwicklung der MMI. „Nach den aktuell vorliegenden Zahlen können
wir derzeit von einem Produktionswachstum 2006 im hohen einstelligen Bereich ausgehen“, interpretiert Clemens Malina-Altzinger,
Obmann des Fachverbandes der Maschinen- und Metallwarenindustrie, die Zwischenergebnisse. Damit rechnet man in
Österreich, sowohl was den Maschinenbau als auch die Metallware betrifft, mit einem besseren Abschneiden als
beim wichtigsten Haupthandelspartner Deutschland, wo man derzeit von einem Produktionsplus von 5% (Maschinenbau)
bzw. 3,3% (Metallware) ausgeht. Die endgültigen Jahresergebnisse für die heimische Maschinen- und Metallwarenindustrie
werden für Ende April 2007 mit Spannung erwartet.
Nach drei starken Quartalen leichte Produktionsrückgänge zu Jahresende
Die beiden Kernbereiche der Maschinen- und Metallwarenindustrie, Maschinebau und Metallware, verzeichneten in den
ersten neun Monaten 2006 einen kontinuierlichen Aufwärtstrend bei der Produktion. Gegen Ende des Jahres mussten
jedoch die Unternehmen im Bereich Metallware laut Konjunkturtest einen Knick beim Produktionswachstum hinnehmen,
der sich auch zu Beginn des Jahres 2007 fortsetzen sollte. Der Maschinenbau hingegen hat auch gegen Jahresende
das hohe Produktionsniveau halten können und rechnet mit einem konstant guten Verlauf im ersten Quartal 2007.
Besser stellt sich die Lage bei den Auftragsbeständen dar. Hier beurteilen sowohl Maschinenbau als auch Metallware
die Bestände als ausreichend bzw. mehr als ausreichend. „Besonders erfreulich entwickeln sich dabei die Auslandsauftragsbestände.
Hier können unsere Unternehmen in beiden Kernbereichen auf Steigerungen gegen Jahresende verweisen. Das bestätigt
uns einmal mehr den hohen Stellenwert von Produkten der heimischen Maschinen – und Metallwarenindustrie im Ausland“,
erklärt Malina-Altzinger.
Wichtige Stütze für die positive Entwicklung der Maschinen- und Metallwarenindustrie waren einmal mehr
Exporte. Die Warenausfuhren konnten von Jänner bis September 2006 um 14% gesteigert werden. Die Maschinen-
und Metallwarenindustrie hält damit in diesem Zeitraum bei einem Exportanteil von 25% am gesamten österreichischen
Außenhandel. Der Handelsbilanzüberschuss beträgt mit Ende September knapp 5,5 Mio. EUR. Wichtigster
Exportmarkt bleibt Deutschland.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) prognostiziert aktuell ein reales BIP-Wachstum von 2,7%. Die Konjunktur
stützt sich weiterhin auf den Export und die Sachgütererzeugung. Damit bestehen auch gute Voraussetzungen
für eine positive wirtschaftliche Entwicklung der Maschinen- und Metallwarenindustrie. Laut vorliegendem Konjunkturtest
beurteilen die Unternehmen der MMI die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten positiv und gehen von
einem guten Geschäftsverlauf im Jahr 2007 aus. Aufgrund der geringen Lagerbestände und der anhaltend
hohen Nachfrage wird in der Branche mit steigenden Verkaufspreisen gerechnet. Inwiefern sich das verlangsamende
Konjunkturwachstum in Übersee, der starke Euro und die Vorzieheffekte aus der deutschen Mehrwertsteuererhöhung
auf die wirtschaftliche Situation der Maschinen- und Metallwarenindustrie auswirken werden, wird sich in den nächsten
Wochen zeigen.
Der FMMI ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau,
Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren. Die mittelständisch strukturierte Branche stellt mit über 1.600
Unternehmen und ca. 160.000 Beschäftigten das Rückgrat der industriellen Beschäftigung in Österreich
dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist daher, die Mitwirkung an der Gestaltung von maßgeblichen rechtlichen
und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenindustrie
im internationalen Wettbewerb zu sichern. |