Wien (rk) - Am 15.02. wurde in den Loos-Räumen der Musiksammlung der Wienbibliothek der Neuerwerb einer
eigenhändigen Notenhandschrift von Nicolo Paganini (1782 - 1840) vorgestellt. Das erworbene Manuskript, ist
eine Niederschrift des berühmten Glöckchen-Themas (ital. "La campanella", frz. "La clochette")
aus dem Schlusssatz seines Zweiten Violinkonzerts. In schwungvoller, mitunter stark nach rechts geneigter Notenschrift
notiert Paganini die Melodie des Rondothemas samt Harmonisierung, die jedoch teilweise nur angedeutet ist.
Der Geigenvirtuose Tibor Kovác spielte das Glöckchen-Motiv und andere Virtuosenstücke von Paganini,
Otto Brusatti führte durch den Abend und Thomas Aigner, Leiter der Musiksammlung der Wienbibliothek, erläuterte
den unmittelbaren Wienbezug des Autographs: Der Vermerk, "Handschrift des Paganini am 8ten May 1828 geschrieben
für Carl Czerny", gibt Aufschluss darüber, dass die Entstehung des Manuskripts in den einzigen Aufenthalt
Paganinis in Wien fällt: von 29. März bis 24. Juli 1828 errang er hier mit 14 Konzerten einen Sensationserfolg
ohnegleichen. Es war dies sein erstes Gastspiel außerhalb des heutigen italienischen Staatsgebiets und zugleich
der Ausgangspunkt seiner Weltkarriere.
Mit dem Autograph "La Campanella" wurde auch eine Rechnung der Wallishausser'schen Buchhandlung über
gelieferte Plakate und Aushänge für eines der Wiener Konzerte Paganinis erworben. |