Organisierte Schlepperkriminalität 2006
Wien (bmi) - Die Polizei registrierte im Jahr 2006 weniger Fälle von Schlepperei. Es wurden
auch weniger Personen aufgegriffen, die sich illegal im Bundesgebiet aufhielten. Die intensive Zusammenarbeit des
Innenministeriums mit den Nachbarstaaten in der Bekämpfung der organisierten Schlepperei hat Erfolg gezeigt.
Im Jahr 2006 registrierten Österreichs Sicherheitsdienststellen 17.100 Fälle von Schlepperei, rechtswidrigem
Grenzübertritt und unerlaubtem Aufenthalt im Bundesgebiet; dies bedeutet einen Rückgang um 227 Fälle
(-1,31 %) gegenüber 2005. Der Aufgriff von 39.408 Personen an den österreichischen Grenzen sowie im Bundesgebiet,
bedeutet einen Rückgang um 332 (- 0,84 %) gegenüber dem Vorjahr. Im vergangenen Jahr wurden 12.270 geschleuste
Personen aufgegriffen, um ca. 45% weniger als im Jahr zuvor. Die Anzahl der gefassten Schlepper ist von 713 auf
817 (+ 15%) gestiegen, wobei erstmals seit mehreren Jahren wieder so genannte Beitragstäter in die Statistik
aufgenommen wurde.
Im Jahre 2006 kamen die Geschleppten vorwiegend aus dem ehemaligen Serbien-Montenegro, Russland - 90 Prozent davon
aus Tschetschenien -, Moldawien, der Ukraine, Georgien, aus der Türkei, Indien, der Mongolei und China. Bei
diesen Nationalitäten wurden aber durchwegs Rückgänge im Vergleich zu 2005 registriert. Dafür
kamen aber aus dem Irak, Algerien, Marokko und Ägypten mehr der Geschleppte nach Österreich. "Die
Drehscheiben der international organisierten Schlepperkriminalität befinden sich nach wie vor in Moskau, Kiew
und Ankara, "Zweigstellen" befinden sich auch in Österreich", sagte Oberst Gerald Tatzgern
vom .BK.
Innenminister Platter führt den Rückgang auf das am 1. Jänner 2006 in Kraft getretene Asylgesetz
zurück, das die Möglichkeiten zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität verbessert und den Behörden
mehr Handhabe gibt, Asylmissbrauch zu verhindern, und Abschiebungen erleichtert. "Österreich ist unattraktiver
geworden, und die Schlepper wissen das", erklärte der Innenminister bei der am heutigen Tage stattgefundenen
Pressekonferenz. |