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Der Fall Ötzi – Raubmord am Similaun |
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Spannende Dokumentation im Nordico Linz (stadt) - In der bevorstehenden Dokumentation des Nordicos geht es nicht um die Auffindung der weltweit berühmtesten Gletschermumie Ötzi, sondern um ein Forschungsergebnis: Anhand von sieben Tafeln mit Fotos und Erklärungen sowie 30 Objekten – Originalfunden aus dem vierten Jahrtausend vor Christi – sind von 16. Februar bis 1. April Verbindungen zur Gletschermumie dargestellt. Die Eröffnung findet 15.02. um 19 Uhr statt. Geoarchäologe Alexander Binsteiner – er wirkte auch am „Ötzi-Projekt“ mit - wird dabei ebenfalls anwesend sein. Neueste Erkenntnisse Neueste Erkenntnisse des Teams rund um den Linzer Stadtarchäologen Univ.-Prof. Dr. Erwin M. Ruprechtsberger lassen einen Zusammenhang zwischen Pfeilspitzenfunden im Linzer Raum und der Gletschermumie herstellen. Den Ausschlag dazu lieferten intensive Untersuchungen an den Steinwerkzeugen und -geräten der Mondseekultur, die zum Mann vom Hauslabjoch in den Ötztaler Alpen führen - von unserem oberösterreichischen Alpenvorland über die Gebirgspässe der Alpen bis zum Trentino in Südtirol und zur alpinen Kultur von Remedello südlich des Gardasees in Oberitalien. Ausgewählte Funde aus der Studiensammlung des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien werden dabei erstmals gezeigt. Die Röntgenaufnahme und auch das Computertomographiebild, die die tödliche Pfeilspitze im Ötzi deutlich erkennen lassen, sind exklusiv zu sehen. Die spannende Schau kann im Clubraum des Nordico bei freiem Eintritt besichtigt werden. Eine Publikation dazu ist als Sonderheft 38 der „Linzer Archäologischen Forschungen“ erschienen und zum Preis von 6,50 Euro erhältlich. Die Gletschermumie Ötzi Rund 5.000 Jahre ruhte die Mumie in den Gletscherregionen der Ötztaler Alpen, bis das Ehepaar Simon aus Nürnberg 1991 zufällig den Toten entdeckte. Kopf, Schulter und Rücken ragten zur Hälfte aus dem Gletscher heraus. Vier Tage brauchten die Bergungstrupps, die alte Mumie aus dem Eis zu befreien. Dabei wurde sie an der Hüfte beschädigt. Im Innsbrucker Institut für Vor- und Frühgeschichte untersuchte Professor Konrad Spindler den Eismann Ötzi. Er erkannte anhand der Ausrüstung (Kupferaxt, Kleidungstücke aus Fell, Pfeile, Bogen), dass Ötzi in der Jungsteinzeit gelebt haben muss. Bisher konnten die Wissenschaftler die Todesursache nicht genau feststellen. Nach den neuesten Untersuchungen, ausgehend vom Linzer Forschungsprojekt, ist der Mann offensichtlich einem Anschlag zum Opfer gefallen. Bei Röntgenaufnahmen im Landeskrankenhaus Bozen 2001 wurde ein dunkler Fleck an der linken Schulter, die tödliche Pfeilspitze, entdeckt. Der Pfeil hat wahrscheinlich eine Arterie durchtrennt. Nach mehreren Einzeluntersuchungen wird der Eismann seit 1998 im Südtiroler Archäologiemuseum von Bozen aufbewahrt. In der mehrfach isolierten Zelle herrschen exakt minus 6 Grad Celsius und 98 Prozent Luftfeuchtigkeit. Durch ein kleines Guckloch können die BesucherInnen die Gletschermumie bestaunen. Informationen: http://www.nordico.at |
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