Wien (nso) - Sozialminister Erwin Buchinger drängt auf eine rasche Ratifizierung
der 1996 vom Europarat beschlossenen Revidierten Sozialcharta durch Österreich. "Ich habe mich letzte
Woche bei meinem Besuch in der Obdachloseneinrichtung "neunerHAUS" für ein Grundrecht auf Wohnen
ausgesprochen. Es ist nicht einzusehen, dass ein derart wichtiges Dokument, wie die Revidierte Sozialcharta, die
neben dem Grundrecht auf Wohnen auch andere zentrale wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte sichert, bis
zum heutigen Tag auf dem sozialpolitischen Abstellgleis steht. Die Revidierte Fassung ist zwar 1999 unter der damaligen
Regierung Klima unterzeichnet worden, im Ratifizierungsprozess ist seither aber Stillstand", erklärt
Sozialminister Erwin Buchinger.
Die Europäische Sozialcharta ist ein wichtiges Instrument im Bestreben in den Mitgliedsländern des Europarats
die sozialen Rechte zu stärken. Sie schützt neunzehn wichtige soziale und wirtschaftliche Grundrechte.
"Durch das in der revidierten Fassung festgeschriebene Recht auf Wohnung, das Recht auf Schutz vor Armut und
sozialem Ausschluss wird der Grundgedanke eines sozialen Europas forciert. Ich will in Europa eine Ausgewogenheit
zwischen wirtschaftlicher Freiheit und sozialer Absicherung. Ich werde alles dazu tun, dass unser Land seinen sozialen
Verpflichtungen auch auf internationaler Ebene nachkommt", erklärt Buchinger. |