Wien (zoovienna) - In Schönbrunn ist Mitte Dezember ein sogenannter Prinz Alfred-Hirsch zur Welt gekommen
– eine der seltensten und gefährdetsten Arten, die im Wiener Tiergarten gepflegt werden. Seit wenigen Tagen
darf das sorgsam behütete Junge – ein Weibchen - ins Freie und ist damit auch für die Zoobesucher zu
sehen.
Der ursprüngliche Lebensraum der Prinz Alfred-Hirsche sind die Philippinen. Ihre Zahl wird auf maximal 200
Stück geschätzt – verteilt auf zwei unbedeutende, kleine Inseln.
Foto: Jutta Kirchner |
Anfang der 80er-Jahre galten diese Hirsche als ausgestorben, wurden dann wiederentdeckt und seitdem durch beherztes
Eingreifen von Naturschutzorganisationen und der Vereinigung der Internationalen Zoos vor dem Aussterben bewahrt.
Derzeit leben in 14 europäischen Tiergärten knapp achtzig Prinz Alfred-Hirsche - gewissermaßen
„die letzte Reserve“, sollte es nicht gelingen, die Art auf den Philippinen dauerhaft zu schützen.
In Zusammenarbeit mit der philippinischen Regierung wurden mittlerweile Pläne für einen Nationalpark
ausgearbeitet, Schutzstationen und Gehege eingerichtet und Gebiete für eine etwaige Wiederansiedelung ermittelt.
Der Tiergarten Schönbrunn unterstützt die Bewahrung des Lebensraumes dieser Hirschart im Rahmen der deutschen
„Stiftung Artenschutz“ mit jährlich 2500 Euro.
Auf den Philippinen geht es derzeit vor allem darum, gegen das mangelnde Bewusstsein der Bevölkerung für
den Erhalt der Natur aufzutreten und die Brandrodung zu stoppen, die auch die letzten Primärwälder nicht
zu verschonen scheint.
Die Hirsche erhielten ihren Namen übrigens 1870 vom englischen Naturforscher Philip Sclater - zu Ehren von
Prinz Alfred, Herzog von Edinburgh, Sohn der britischen Königin Victoria, der als Kapitän und später
Admiral der Royal Navy mehrere Weltreisen unternahm. |