ÖBB/Stadt Wien: 122 Mio. Euro für neuen Terminal und Lückenschluss
Wien (bmvit) - "Mit dem Lückenschluss zwischen Donaulände- und Donauufer-Bahn
sowie dem Güterhafen Freudenau entsteht eine für Mitteleuropa zentrale Logistik-Drehscheibe. Der hochmoderne
Güterterminal am Wiener Hafen ermöglicht die Verladung von der Bahn auf Donaufrachtschiffe. Damit ist
der umweltfreundliche Waren- und Rohstofftransport über die Drehscheibe Wien bis zum Schwarzen Meer möglich.
Durch die Vorfinanzierung des 122 Mio. Euro - Projektes durch die Stadt Wien ist die Fertigstellung des Terminals
bereits im kommenden Jahr möglich. Das Gesamtprojekt wird bis Ende 2009 realisiert. Der Lückenschluss
und die Errichtung des Güterterminals forcieren die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße
auf die Bahn", erklärten Verkehrsminister Werner Faymann und der Wiener Bürgermeister Michael Häupl
anlässlich des Spatenstichs.
Neubau Terminal Freudenau: In Zukunft doppelte Umschlagskapazität
"Mit dem Um- und Neubau des Terminals wird eine jährliche Umschlagkapazität von 400.000
Containereinheiten erreicht, was nahezu das Doppelte von heute darstellt", erwarten ÖBB-Chef Martin Huber
und der Direktor des Wiener Hafens Walter Edinger. Die ÖBB-Infrastruktur Bau AG setzt mit dem Ausbau der Infrastruktur
im Hafen Freudenau zwei Projekte gleichzeitig um: Die Erweiterung und Modernisierung des Güterumschlagplatzes
und den Lückenschluss zwischen Donaulände- und Donauuferbahn. Der bestehende Terminal Freudenau wird
umgebaut, modernisiert und mit einigen Verbesserungen ausgestattet, wie etwa einem zusätzlichen Gleis und
einer neuen Kranbahn für einen modernen Containerkran. Zusätzlich wird ein komplett neuer Containerterminal
errichtet. Der hochmoderne, viergleisige Containerumschlagplatz wird über zusätzliche Container-Stellplätze
und ein ausgeklügeltes Verkehrsleitsystem verfügen und mit elektrobetriebenen Loks direkt erreichbar
sein. Auf 650m-Länge werden zwei Portalkräne für einen optimalen Umschlag zwischen Straße
und Schiene sorgen.
Güterverkehrszentrum Wiener Hafen
Seit dem Jahr 2000 konnte der Containerumschlag im Terminal Freudenau mehr als verdoppelt werden. Pro Woche
sind 50 Containerzüge zwischen Wiener Hafen und den großen europäischen Seehäfen wie Rotterdam,
Hamburg, Bremerhafen und Duisburg sowie zu Knotenpunkten Osteuropas wie Budapest und Bratislava unterwegs.
Lückenschluss Donauufer- Donauländebahn
Seit dem Zweiten Weltkrieg existiert keine Verbindung mehr zwischen Donaulände- und Donauuferbahn.
Die ÖBB stellen diesen Lückenschluss nun wieder her. Auf 8,8 km werden die Gleise komplett adaptiert
und auf 2,3 km neu gebaut. Herzstück ist die Wiedererrichtung der Winterhafenbrücke in modernem Design.
Bisher war der Terminal Freudenau nur über den Bahnhof Erdberg sowie über die Donauuferbahn erreichbar,
in Zukunft wird es eine schnelle Verbindung zwischen dem Hafen und dem Zentralverschiebebahnhof in Kledering sowie
dem hochwertigen Streckennetz im Süden, Osten und der Westbahn geben. Mit einer Achslast von 22,5 Tonnen und
durchgehender Elektrifizierung werden Züge auf dieser Strecke rund 80 km/h schnell fahren können. Eine
Kapazität von bis zu ca. 70 Zügen täglich wird auf dieser Strecke möglich sein. Erschütterungstechnische
und lärmschutztechnische Maßnahmen sind ebenfalls Bestandteil des Projekts. Für alle Verkehrsträger
- ob Schiene, Straße oder Wasser - wird der Terminal deutlich an Attraktivität gewinnen.
Winterhafenbrücke: Das Herzstück der Verbindung
Die Winterhafenbrücke mit einer Länge von rund 168 m ist das zentrale Bindeglied zwischen den
beiden unterbrochenen Strecken. Gestalterisch wird die alte Brücke neu interpretiert und präsentiert
sich als massives Stahlobjekt in dynamischer Form. Die Beleuchtung in der Nacht unterstreicht die moderne Gestaltung
und dient zusätzlich der Orientierung. |