Kärnten-Dorf stößt auf Probleme, wie viele andere Tsunami-Hilfsprojekte  

erstellt am
13. 02. 07

Jeder gespendete Euro zweckmäßig eingesetzt
Klagenfurt (lpd) - Der indonesische Honorarkonsul für Kärnen, Christian Bradach, und das Bürgerbüro von Landeshauptmann Jörg Haider erklärten am 12.02., dass intensiv daran gearbeitet werde, dass das mit Spendengeldern der Kärntner und öffentlichen Zuschüssen errichtete Kärnten-Dorf in dem vom Tsunami verwüsteten Banda Aceh seinem Zweck entsprechend genutzt werden könne.

Das Ziel bleibe nach wie vor, dass Kinder, welche bei der Katastrophe ihre Eltern verloren haben, eine Zuhause und optimale Möglichkeiten für ihre Entwicklung finden. In welcher Form dies geschehe, ob als klassisches Waisenhaus in der bei uns bekannten Ausformung oder als Unterkunft für Großfamilien, welche obdachlose Kinder von verunglückten Angehörigen aufgenommen haben, sei dabei nicht entscheidend.

Fest stehe, dass jeder Euro, der von Kärntnern und Osttirolern gespendet wurde oder von Land und Bund bereitgestellt wurde, zweckgemäß im Kinderdorf in Aceh eingesetzt worden sei, betonten Bradach und der Leiter des Bürgerbüros, Siegfried Wuzella. Sogar die indonesische Behörde für Wiederaufbau lobe das Projekt, weil es in seiner Bau-Qualität vorbildhaft für andere sei.

Fest stehe weiters, dass so gut wie jede Hilfsorganisation, die sich im Tsunami-Gebiet bewegt, organisatorische Probleme habe. So erklärte die Hilfsorganisation SOS-Kinderdorf in einer Aussendung am 22.12.2006 via APA-OTS: „Nach wie vor bereiten bürokratische Hürden, wechselnde Gesetzeslagen und politische Spannungen Probleme.“ SOS-Kinderdorf bestätigte auch, dass sie von den 5,6 Millionen Euro, die sie an Spenden für die Tsunami-Opfer eingenommen habe, erst zwei Millionen für Tsunami-Projekte einzusetzen vermochte. Die Fertigstellung des SOS-Kinderdorfes Banda Aceh ist demnach erst für Ende 2007 geplant.

Dieser Vergleich zeige, dass das von Landeshauptmann Haider initiierte Projekt sogar einen erheblichen Zeitvorsprung gegenüber anderen Hilfsmaßnahmen habe.
Es sei natürlich für alle Beteiligten bedauerlich und frustrierend, dass es trotz der großen Armut in Aceh Hindernisse bei der Inbetriebnahme des Kärntendorfes gebe. Der Bedarf für die Unterkünfte ist leider in Übermaß vorhanden. Viele Familien, die teilweise vier und fünf Waisen bei sich aufgenommen haben, leben in schwierigsten Verhältnisse.

Jetzt gehe es daher darum, alle organisatorischen Maßnahmen zu treffen, damit diese notleidenden Menschen das Kärnten-Dorf nutzen können, sagten Bradach und Wuzella. Die Kärntner Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass dies in den nächsten Wochen gelingen wird. Es wurde bereits ein Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort rekrutiert. Was noch fehle, sei eine geeignete Führungskraft.

„Wir bedauern die Verzögerungen bei der Inbetriebnahme. Sie lagen nicht in unserem Bereich. Wir konnten nicht damit rechnen, dass es auf lokaler Ebene zu solchen Problemen kommen wird. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir diese überwinden und das Kärntendorf immerhin noch früher als andere Projekte seiner Bestimmung zugeführt werden kann. Maßgeblich ist, dass Kinder nach der Katastrophe wieder Hoffnung schöpfen können, weniger wichtig ist die äußere Form“, erklärten Bradach und Wuzella.
 
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