Kampf gegen Zigarettenschmuggel und Fälschungen wird intensiviert
Wien (sk) - "Insgesamt 98,5 Millionen Euro sollen in den kommenden sieben Jahren bereitgestellt
werden, um die Betrugsbekämpfung in den EU-Mitgliedstaaten zu verbessern. Durch das Betrugsbekämpfungsprogramm
Hercule II soll der Schutz der finanziellen Interessen der EU, speziell die Bereiche der technische Unterstützung,
Schulungen und EDV verbessert werden. Die Finanzmittel kommen in erster Linie nationalen Stellen, die sich mit
der Betrugsbekämpfung auseinandersetzen - etwa Finanzministerien oder Zollbehörden - zugute", berichtet
der SPÖ-Europaabgeordnete und Vorsitzende des Haushaltskontrollausschusses Herbert Bösch nach der entscheidenden
Abstimmung im Plenum des EU-Parlaments am 13.02.
"Gerade weil die Gesamtmittel gestiegen sind, habe ich mich als Berichterstatter für eine präzise
und messbare Definition der Ziele des Programms eingesetzt", so Bösch. "In Zukunft wird es einen
jährlichen Bericht über das Programm von Seiten der Betrugsbekämpfungsbehörde OLAF und im Jahr
2010 zusätzlich eine unabhängige Kontrolle geben."
Zentrales Anliegen des Programms ist die Bekämpfung von Schmuggel und Fälschung von Zigaretten. Dieses
Thema hat vor allem durch das Abkommen der EU-Kommission gemeinsam mit einigen Mitgliedstaaten und dem Tabakkonzern
Philipp Morris International, an Brisanz gewonnen. Nachdem das Abkommen im Juli 2004 in Kraft trat, verpflichtete
sich der Konzern binnen zwölf Jahren eine Milliarde US-Dollar an die EU und die zehn Mitgliedstaaten, die
von Beginn an die Klage unterstützten hatten, zu bezahlen.
"Zwischen der EU und den Mitgliedstaaten wurde vereinbart, dass die EU 9,7 Prozent des Geldes erhalten soll,
das nun in das Programm Hercule II integriert und speziell für die Bekämpfung des Zigarettenschmuggels
und der Fälschungen eingesetzt werden soll. Damit wird das Programm deutlich aufgewertet und konkrete Ziele
können verfolgt werden", zeigt sich Bösch erfreut.
"Ich appelliere nun auch an die Mitgliedstaaten, das Geld aus dem Abkommen zweckgebunden zu verwenden und
nicht in den Staatshaushalten verschwinden zu lassen. Erfreulich ist, dass mittlerweile 24 Staaten - darunter auch
Österreich - dem Abkommen beigetreten sind", so Bösch. |