St. Pölten (nöwpd) - Rund 3,4 Milliarden Euro wird heuer das Gesamtvolumen der Schattenwirtschaft
- der sogenannte "Pfusch" - in Niederösterreich erreichen. Diese Zahl geht aus Berechnungen von
Prof. Friedrich Schneider vom Institut für Volkswirtschaftslehre der Johannes Kepler Universität Linz
hervor. "Im Bundesländervergleich am meisten gepfuscht wird in Wien. Dort macht die mit Schwarzarbeit
erwirtschaftete Wertschöpfung heuer 5,8 Milliarden Euro aus. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Oberösterreich
mit 3,5 Milliarden sowie Niederösterreich mit 3,4 Milliarden Euro", teilt Schneider dem NÖ Wirtschaftspressedienst
auf Anfrage mit.
Der gesamtösterreichische Pfuschmarkt ist nach Schätzungen des Linzer Volkswirtschaftsprofessors rund
21 Milliarden Euro schwer. Gab es 1995 "erst" 575.000 "Vollzeit-Schwarzarbeiter" in Österreich,
waren es im konjunkturschwachen Rekordjahr 2004 fast 790.000. Heuer bestehe das Heer der Pfuscher immer noch aus
knapp 710.000 Personen, rechnet Schneider vor. Zwei Drittel der Österreicher werten den Pfusch als Kavaliersdelikt.
In Niederösterreich war 2004 die Schattenwirtschaft mit 3,7 Milliarden Euro auf einen Rekordwert geklettert,
seitdem beobachtet man eine leicht rückläufige Tendenz. Am meisten gepfuscht wird traditionell in der
Bauwirtschaft, weiters im Handwerk, bei Reparaturen und in der Gastronomie. Wer sind die Pfuscher? Rund zwei Drittel
der Wertschöpfung in der Schattenwirtschaft erzielen die sogenannten "Nebenerwerbspfuscher". Dazu
kommen Ausländer (17 Prozent) sowie Pensionisten und Arbeitslose (zusammen 15 Prozent). |