Plassnik: "Der neue UNO-Generalsekretär als wichtiger Verbündeter bei der Förderung
weltweiter Frauenanliegen"
Wien (bmaa) - "Schon mit seinen ersten Personalentscheidungen hat der neue Generalsekretär
der Vereinten Nationen Ban Ki-Moon sehr deutlich gemacht, dass für ihn die Berufung von Frauen in Entscheidungspositionen
und die Förderung von Frauenanliegen wichtige Anliegen sind. Ban Ki-Moon hat ein klares Signal in Richtung
Frauen ausgesendet. Mit ihm haben wir einen weitsichtigen Partner und Verbündeten, um die Anliegen und Rechte
der Frauen weltweit voranzutreiben und zu fördern", sagte Außenministerin Ursula Plassnik und verwies
auf die jüngsten Personalentscheidungen, wonach einflussreiche Positionen wie die seiner Stellevertreterin,
seiner Sprecherin, der Chefin der gesamten UNO Verwaltung mit herausragenden Frauen besetzt wurden.
Außenministerin Ursula Plassnik und UNO Generalsekretär Ban Ki-Moon haben in ihrem Arbeitsgespräch
auch die konkreten Instrumente und Abläufe innerhalb der UNO angesprochen und jene Bereiche analysiert, wo
die Einbindung und Mitwirkung von Frauen in Zukunft verstärkt werden muss. "Wir müssen konsequent
daran arbeiten, dass Frauen an den entscheidenden Schaltstellen in den UNO Organisationen vertreten sind. Nur so
ist gewährleistet, dass Frauenanliegen in der täglichen Arbeit berücksichtigt und umgesetzt werden.
Das ist für uns auch ein besonderes Anliegen im Rahmen der UNO Reform", sagte Plassnik und nannte als
Beispiel die Gründung der Kommission zur Friedenskonsolidierung. Plassnik hatte gemeinsam mit 13 Außenministerinnen
einen Appell an den früheren UNO-Generalsekretär Kofi Annan gerichtet und gefordert, dass Fraueninteressen
umfassend berücksichtigt werden müssen. Plassnik betonte, dass man die ersten Einsätze in Burundi
und Sierra Leone genau beobachten werde, um evaluieren zu können, ob dieser Auftrag auch erfüllt wird.
"Die Umsetzung der UNO Sicherheitsratsresolution 1325, die die Einbindung von Frauen und Frauenanliegen in
alle Phasen eines Friedensprozesses inklusive Teilnahme an den Friedensverhandlungen vorsieht, hat für mich
politische Priorität. Wir müssen Frauen einbeziehen, ihnen eine Stimme geben. Frauen haben enorm viel
einzubringen, keine Gesellschaft kann es sich leisten, auf ihren Beitrag zu verzichten Wir müssen uns jetzt
darauf konzentrieren, die Vorgaben von 1325 in die Praxis umzusetzen und deren Anwendung in der Feldarbeit sicherzustellen",
sagte Plassnik und verwies auch darauf, dass sie UNO Generalsekretär Ban Ki-Moon dabei unterstütze, einen
strikten Verhaltenskodex für Friedenstruppen zu etablieren "Es darf nicht sein, dass Vertreter der UNO
im Feld Frauen schweres Leid zufügen, anstelle sie zu unterstützen", sagte Plassnik.
Außenministerin Ursula Plassnik verwies auf die UNO Frauenrechtskonvention als wichtiges Instrument, das
internationale Standards für die Menschenrechte von Frauen festlegt. Keiner Frau dürfe der Zugang zum
Recht verwehrt sein, so Plassnik.
"Gewalt gegen Frauen ist ein Thema, das in schockierende Weise in allen sozialen Schichten und Kulturkreisen
vorkommt. Hier darf es kein Wegschauen und kein Stillhalten geben", sagte Plassnik und verwies auf eine Anfang
Oktober in New York vor der UNO-Generalversammlung vorgestellte umfassende UN-Studie zu Gewalt gegen Frauen, die
auch wichtige Empfehlungen an die UNO-Mitgliedsstaaten enthält. "Diese Studie wird dazu beitragen, die
internationale Debatte auf eine sachliche fundierte Basis zu stellen und Menschenrechtsverteidigerinnen bei ihrer
Arbeit zu unterstützen", so Plassnik. Mit der Unterstützung des Anti-Gewalt-Fonds der UNO leiste
Österreich einen weiteren konkreten Beitrag, so Plassnik.
"Im Kampf gegen die Armut müssen wir Frauen noch stärker als Partnerinnen gewinnen und sie bevorzugt
fördern. Wir arbeiten sehr eng mit UNIFEM zusammen. Eine Kooperation, die sich in der täglichen Arbeit
bewährt hat", sagte Plassnik und nannte als konkretes Beispiel ein längerfristiges UNIFEM Projekt
am Westbalkan, wo mit der Unterstützung Österreichs Frauen Unterstützung und Hilfestellungen erhalten,
damit sie eine aktive Rolle beim Wiederaufbau und der Neuordnung ihrer Gesellschaften spielen können.
"Auch der weltweite Beitrag der Frauen zu Wirtschaft und Entwicklung muss stärker ins Rampenlicht treten.
Frauen in Entwicklungsländern schaffen oft unter schwierigsten Umständen mit geringfügigen Mitteln
- etwa mit Mikrokrediten - erstaunliche Erfolge. Dieses Potential zur Armutsbekämpfung müssen wir gezielter
nützen", sagte die Außenministern. |