Burgstaller: Besonders Frauen ab 50 Jahren sind angesprochen – Kdolsky:
In Salzburg schon bisher hervorragende Arbeit geleistet
Salzburg (lk) - Mit einem Mammographie-Screening-Modell in Salzburg sollen die Brustkrebssterblichkeit
im Bundesland Salzburg minimiert und dabei die Kosten in einem wirtschaftlich vertretbaren Ausmaß gehalten
werden. Bei einem Arbeitsbesuch in Salzburg vereinbarte Gesundheitsministerin Dr. Andrea Kdolsky am 22.02. mit
Gesundheitsreferentin Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller ein entsprechendes Pilotprojekt.
Besonders Frauen ab 50 Jahren sind angesprochen, so Landeshauptfrau Gabi Burgstaller: "Es werden alle Frauen
ab 50 Jahren flächendeckend eingeladen, sich untersuchen zu lassen." Die Untersuchungen sind in sechs
Krankenhäusern und bei zehn Fachärzten im ganzen Land möglich. Im St. Johanns-Spital gibt es dann
einen zweiten Befund, "damit ja nichts übersehen wird. Ich freue mich, dass Gesundheitsministerin Kdolsky
von unserem Salzburger Modell zur Bekämpfung des Brustkrebses genau so begeistert ist wie wir. Damit können
wir wirklich einen großen Schritt in der Bekämpfung des Brustkrebses gemeinsam machen", betonte
Burgstaller. Die Frauen werden auch weiterhin regelmäßig eingeladen, zur Mammographie zu kommen.
"Als Frau, als Ärztin und als Gesundheitsministerin begrüße ich diese hervorragende Initiative
im Kampf gegen Brustkrebs. Das ist mir ein besonderes Anliegen, denn wir müssen uns vor Augen halten, dass
es hier ja nicht nur um die Schicksale der Erkrankten sondern auch ihrer Angehörigen und Familien geht. In
Salzburg ist in diesem Bereich schon bisher hervorragende Arbeit geleistet worden." Burgstaller und Kdolsky
verständigten sich darauf, dass bei dem neuen Salzburger Vorsorgeprojekt sämtliche nationalen- und EU-Qualitätskriterien
eingehalten werden.
Abwicklung in Salzburg
Das Projekt „Mammographie-Screening Austria“, das vom Bundesministerium für Gesundheit und Frauen in Auftrag
gegeben wurde, befasst sich mit der Einrichtung eines qualitätsgesicherten flächendeckenden Mammographie-Screeningprogramms
in Österreich. Die Ersteinladung ergeht durch die Salzburger Sozialversicherungsträger, wobei die Organisation
der Einladung und Versendung vom Salzburger Arbeitskreis für Vorsorgemedizin (AVOS) übernommen wird.
Verbunden mit der persönlichen Einladung werden das empfohlene Terminintervall und eine Liste, der für
das Screening autorisierten Untersuchungseinrichtungen, übermittelt, um ein Höchstmaß an persönlicher
Entscheidungsfreiheit für die Frauen zu gewährleisten.
Folgeeinladungen werden nach schriftlicher Einverständniserklärung durch die Klientin direkt vom AVOS
durchgeführt. Zusätzlich ist ein Abgleich mit den Melderegisterdaten der Gemeinden, soweit dies mit dem
Datenschutzgesetz vereinbar ist, vorgesehen, um so eine bundeslandweite flächendeckende Einladung sämtlicher
Frauen in der vorgesehenen Altersgruppe in bestimmten Zeitabständen vorzunehmen. Eine Erinnerungseinladung
wird nach Ablauf eines zehnwöchigen Zeitintervalls nach der Erst- oder Folgeeinladung erfolgen.
Die Frauen im Bundeslandes Salzburg im Alter von 50 bis 69 Jahren sollen als Zielgruppe regelmäßig eingeladen
werden. Es handelt sich dabei um 32.192 Frauen im Alter von 50 bis 59 Jahren und um 26.151 Frauen im Alter von
60 bis 69 Jahren. Die Gesamtsumme der Frauen dieser Zielgruppe beträgt 58.343 Frauen.
Die Untersuchungsfrequenz in der Zielgruppe 50 bis 59 Jahre beträgt 1,5 Jahre, da in dieser Gruppe die rascher
wachsende Brustkrebserkrankung (Mammakarzinom) häufiger anzutreffen ist als in der Gruppe der 60- bis 69-Jährigen.
Damit soll gezeigt werden, dass mit dieser Vorgangsweise die Zahl der Intervallkarzinome im Salzburger Modell gegenüber
einem Modell mit Zweijahres-Untersuchungsintervall in dieser Altersgruppe reduziert werden kann. Das Untersuchungsintervall
in der Zielgruppe 60 bis 69 Jahre beträgt zwei Jahre. |