Liechtenstein-Preis 2006 für Mag. Alexander Jesacher
Innsbruck (universität) - In einem gemeinsamen Festakt der Innsbrucker Universitäten wurden
am 22.02. in der Claudiana in Innsbruck die Liechtenstein-Preise 2006 vergeben. Mag. Alexander Jesacher von der
Sektion für Biomedizinische Physik wurde mit dem Preis des Fürstentums Liechtenstein für wissenschaftliche
Forschung an der Medizinischen Universität Innsbruck ausgezeichnet.
Der Preis des Fürstentums Liechtenstein 2006 ging an Mag. Alexander Jesacher von der Medizinischen Universität
Innsbruck und Mag. Dr. Gerhild Fuchs und Prof. Dr. Ruben Sommaruga von der Leopold-Franzens-Universität. Übergeben
wurden die Preise von Guido Wolfinger, dem Schulamtsleiter des Fürstentums Liechtenstein, der stellvertretend
für den Bildungsminister des Fürstentums, Regierungsrat Hugo Quaderer, am Donnerstag nach Innsbruck kam.
Wolfinger betonte die hervorragende Zusammenarbeit mit den Innsbrucker Universitäten und wies darauf hin,
dass derzeit über 80 Studierende aus Liechtenstein in Innsbruck studieren. Die Bedeutung der Universitäten
für den Standort hoben die Rektoren Univ.-Prof. Dr. Clemens Sorg und Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner bei
der Begrüßung hervor. Rektor Sorg: "Unsere Wertschöpfung ist ganz beachtlich. Allein für
die Medizinische Universität beträgt sie 250 bis 300 Millionen Euro pro Jahr. Zusammen mit der Universität
und dem Klinikbetreiber dürfen wie uns zu den größten Unternehmen des Landes zählen."
Neue Art der Bildbearbeitung Der Preisträger, Alexander Jesacher von der Sektion für Biomedizinische
Physik, interessiert sich für eine Technologie, die heute aus dem Alltagsleben kaum mehr wegzudenken ist:
den Flüssigkristallbildschirm. Allerdings arbeitet er mit sehr kleinen Displays mit Pixelgrößen
von weniger als 10 Tausendstel Millimetern. Diese "Mini-Fernseher" versprechen ein großes Anwendungspotential
in der angewandten Optik. Licht, das auf die Oberfläche solcher Bildschirme trifft, kann durch die darauf
dargestellten Muster geformt und in seiner Ausbreitungsrichtung verändert werden. In der biomedizinischen
Forschung werden diese Lichtmodulatoren vor allem zur Steuerung "optischer Pinzetten" eingesetzt, mit
denen sehr kleine Teilchen wie zum Beispiel Zellen unter dem Mikroskop durch einen fokussierten Laserstrahl festgehalten
und bewegt werden können. In der Sektion für Biomedizinische Physik werden diese Displays aber auch für
andere Zwecke eingesetzt. In den Strahlengang eines Mikroskops integriert, können sie für die Darstellung
von Mustern zur optischen Bildfilterung benützt werden. "Wie das bereits standardisierte Phasenkontrast-Verfahren
zielen solche Filtermethoden vor allem darauf ab, transparente Proben sichtbarer zu machen", erklärt
Alexander Jesacher. "In der heute ausgezeichneten Arbeit haben wir die so genannte Spiralphasen-Filterung
untersucht. Diese neue Art der Bildbearbeitung bietet die Möglichkeit, schneller als je zuvor, aus einem einzigen
Bild Information über die räumliche Struktur einer Probe zu gewinnen."
Alexander Jesacher wurde 1978 in Osttirol geboren. Er studierte an der Universität Innsbruck Physik und schloss
sein Studium 2004 mit einer Arbeit über Anwendungen holografischer Laserpinzetten ab. Seither forscht er als
Doktorand an der Sektion für Biomedizinische Physik und absolviert an der Medizinischen Universität den
Studiengang "Image guided diagnosis and therapy". Der Liechtenstein-Preis ist mit jeweils 2.500 Euro
dotiert und wird jedes Jahr an drei Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler der Innsbrucker Universitäten
vergeben. Verliehen wird der Preis abwechselnd in Vaduz und Innsbruck. Für die kommenden Jahre hat die Liechtensteiner
Regierung eine Erhöhung des Preisgelds auf insgesamt 12.000 Euro beschlossen. |