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Ein Festival der Welten |
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Die Wiener Festwochen 2007 Wien (hdm) - Global wie noch nie ist das Programm der Wiener Festwochen, des wohl international bedeutendsten österreichischen Kulturfestivals der Moderne. "Ich bin ein Mensch, wie er in einer Krise notwendig werden könnte: eine Art Probemensch, welcher das Dasein braucht, um sich wohl zu fühlen." Dieses Zitat von Søren Kierkegaard stellt Festwochenintendant Luc Bondy als Motto über das Festival 2007. Allein die nackten Zahlen sind beeindruckend. 30 Ensembles aus 17 Ländern führen in fremde theatralische Welten, 24 internationale Premieren finden statt, darunter 7 Neuproduktionen, drei Uraufführungen und zwei Auftragswerke. Zwei Künstler - in unterschiedlichen Interpretationen - stehen im Zentrum: William Shakespeare und Leoš Janácek, in dessen Gedenkjahr Patrick Chéreau und Pierre Boulez, die vor knapp 30 Jahren schon den epochalen Ring in Wien inszeniert hatten, dessen Oper "Aus einem Totenhaus" nach einer Vorlage von Dostojevski in Angriff nehmen - eine Weltsensation, die hohe Erwartungen realistisch erscheinen lässt. "In jeder Kreatur steckt ein göttlicher Funke" als Leitmotiv dieser Oper hat heute mehr Aktualität denn je. Shakespeares "König Lear" wird ebenso zu den Höhepunkten zählen wie die Aufführung der "Odyssee", die Ad de Bont, ein Klassiker des europäischen Kinder- und Jugendtheaters aufgenommen und um zwei zeitgenössische Geschichten erweitert hat: eine marokkanische und eine argentinische Familie, die durch Krieg und Migration einer Zerreißprobe ausgesetzt sind. Dazu kommen Shakespeares "Sturm", Bergmanns "Szenen einer Ehe" erstmals als Schauspiel, die "Die Troerinnen des Euripides", die nach Korea verpflanzt wurden und im Musiktheater noch Ulrich Rasches "This Is Not A Love Song". In einem Satz: so vielfältig, spannend, bunt in ihrer Globalität und modern in ihrer Interpretation der Klassik und Antike waren die Wiener Festwochen schon lange nicht mehr. Fortgesetzt wird das erfolgreiche "Into the City", ein Konzept, das die gesamte Stadt gewissermaßen zum Spielort definiert: "Die Künstler", schreibt Luc Bondy im Vorwort zum Programmbuch, "und Ensembles aus Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Japan, Lettland, Neuseeland, den Niederlanden, Österreich, Schweden, Serbien, Tschechien und den USA zeigen ihnen und uns die Welt im Zustand des präsenten und zugleich flüchtigen Augenblicks." Eine Besonderheit stellt das "Mis-Guide" dar. Das englische Künstlerkollektiv Wrights & Sites will dazu verführen, Wien gemeinsam mit Wiener KünstlerInnen und Wien-KennerInnen neu zu entdecken: Karten mit Reiseführern und Stadtpläne werden zu Eintrittskarten und einer individuellen Stadterfahrung. "So entdeckt der Flaneur eine neue Sicht auf Wien oder erlebt Altbekanntes anders." Das Programmbuch dazu wird Anfang Mai 2007 erscheinen. Mis-Guide findet in ganz Wien - als Überraschung - ab dem 11. Juni statt und geht bis über die Festwochen hinaus bis zum 30. Juni. Das detaillierte Programm kann im Internet angesehen werden: http://www.festwochen.at |
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