Wien (bmi) - Eine Initiative der Europäischen Grenzschutzagentur FRONTEX und die Aufmerksamkeit eines
österreichischen Polizisten führten Ende Jänner zur Verhaftung eines mutmaßlichen Serieneinbrechers
aus Serbien.
Dem österreichischen Polizisten Gruppeninspektor Werner Messner, der im Rahmen des FRONTEX-Pilotprojektes
"Focal Point Office" am slowenisch-kroatischen Grenzübergang Obrezje gemeinsam mit slowenischen
Polizisten Dienst verrichtete, fiel Ende Jänner 2007 ein verdächtiger serbischer Staatsangehöriger
mit einem deutschen PKW mit Frankfurter Kennzeichen auf. Während eine Anfrage im slowenischen Fahndungsregister
negativ verlief, zeigte die österreichische Fahndung einen nationalen Haftbefehl. Der 37-jährige Serbe
wurde als Haupttäter einer Einbruchsserie in Österreich in eine Lebensmittelkette gesucht. Weiters wird
ihm eine Beteiligung an einem Raubüberfall in Frankfurt zur Last gelegt.
Internationaler Haftbefehl durch Staatsanwaltschaft Wien
Da der Straftäter nach slowenischem Recht für höchstens vier Stunden angehalten werden durfte,
war schnelles Handeln gefordert. Die zuständige Staatsanwaltschaft Wien reagierte rasch und übermittelt
knapp vor Ende der Anhaltezeit einen internationalen Haftbefehl. Der Verhaftete war die letzte noch auf freiem
Fuß befindliche Person einer größeren Tätergruppe, die der organisierten Kriminalität
zugeschrieben wird.
Pilotprojekt "Focal Point Office"
Möglich wurde die internationale Zusammenarbeit durch das von der Europäischen Grenzschutzagentur
FRONTEX initiierte Projekt "Focal Point Office". Im Rahmen des Projekts können die EU-Mitgliedstaaten
Grenzpolizisten an Grenzübergänge anderer Mitgliedstaaten zur Zusammenarbeit entsenden. Österreich
macht von der Möglichkeit regen Gebrauch und sendet Polizisten regelmäßig in seine Nachbarstaaten
Ungarn, Slowakei und Slowenien. |